Scheidung - wenn man dem eigenen Kind das Herz bricht
Ich weiß, ich habe euch einen zweiten Teil zu meinem Scheidungstext versprochen. Nämlich den Text, in dem es um die Kinder geht. Und das werde ich jetzt mal versuchen.
Mein erster Text zum Thema (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) war ja im Grunde genommen eine Hommage auf die Scheidung. Auf den Mut, zu scheitern, auf den Mut, etwas so Fundamentales in seinem Leben zu ändern. Meine Worte waren eine Hommage darauf, sich am Ende des Tages (oder einer Ehe) für sich selbst zu entscheiden. Dafür mehr zu wollen. Dafür, das Tabula Rasa zu feiern oder wenigestens auszuhalten, weil das, was hoffentlich danach kommt, einem klar werden lässt, wie unglücklich man vorher eigentlich war. Wenn man sich aber mit Kind scheiden lässt, wird diese Gleichung nie so richtig aufgehen. Kinder wollen in 99 Prozent der Fälle lieber, dass ihre Eltern zusammenbleiben. Dafür halten sie oft sehr viel aus. Für Kinder bedeutet eine Trennung ihrer Eltern einen Zusammenbruch des Lebens, wie sie es kannten. Es ist für sie ein Schock, eine Katastrophe, eine fürchterliche Veränderung, die über sie einbricht, wie ein Orkan. Es ist ihre erste große Lebenskrise.
Kinder lieben in vielen Fällen beide Eltern gleich sehr. Und deswegen ist der Idealzustand für sie natürlich, diese beiden Menschen, die das Zentrum ihres Universums sind und die sie ziemlich bedingungslos vergöttern und lieben, zusammen sind. Sich gut verstehen. Im Besten Fall: sich lieben. Wenn das nicht mehr der Fall ist, kommen oft zwei Sachen zusammen: Einerseits eben dieser schon beschriebene Bruch mit dem, was das Leben war, wie sie es kannten, die Routine, der Alltag, das Gefühl, zu wissen, wo man hingehört. Und andererseits haben die Kinder dann plötzlich Eltern, die natürlich durch die Trennung erst einmal durch den Wind sind. Und dabei glaube ich, ist es relativ egal, wer sich wie wann und warum trennt. Natürlich ist das für die sich Trennenden erstmal Achterbahn, Chaos, Tohubawohu. Und was kann man weniger, wenn man sich selbst gerade durchs absolute Gewirr kämpft? Genau, sich auch noch um Kind(er) kümmern.
Ich frage mich ja so ganz grundsätzlich eh schon oft, ob es anderen Eltern, Müttern, auch so schwer fällt wie mir, sich
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