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Special: Miranda Fricker - Epistemische Ungerechtigkeit

In diesem Special sprechen wir über das bahnbrechende Buch “Epistemische Ungerechtigkeit” von Miranda Fricker, das 2008 in den USA erschienen ist und erst in diesem Jahr auf Deutsch rausgekommen ist. Im Buch argumentiert Fricker, dass es bestimmte Ungerechtigkeiten gibt, die unsere Gesellschaft durchwirken, die damit zu tun haben, wie Wissen produziert wird.

Die erste Ungerechtigkeit nennt sie “Zeugnisungerechtigkeit” und sie liegt dann vor, wenn eine Person nicht als vertrauenswürdige Sprecherin angesehen wird, weil sie eine bestimmte Identität hat.

Das kann schlimme Folgen haben. In “To Kill a Mockingbird” wird ein Schwarzer Mann zum Tode verurteilt, weil die weiße Jury ihm nicht glaubt, in “Der talentierte Mr. Ripley” wird ein Mord nicht aufgeklärt, weil einer Frau nicht geglaubt wird, die eine (sich später als Wahrheit herausstellende) Vermutung äußert.

Die zweite Ungerechtigkeit nennt Fricker “hermeneutische Ungerechtigkeit” und sie liegt dann vor, wenn Betroffene selbst Schwierigkeiten haben Ungerechtigkeiten festzustellen und zu artikulieren, weil es noch keinen Begriff für sie gibt. So sind zum Beispiel “sexuelle Belästigung” oder “Stalking” Missstände, die heute klarer von der Allgemeinheit als Unrecht gesehen werden, weil es diese Begriffe gibt, die erst entwickelt werden mussten.

Was Fricker philosophisch mit dieser Unterscheidung will und welche Chancen aber auch Probleme wir darin sehen, besprechen wir in dieser Folge.

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