Neues Programm nach fünfjähriger Bauzeit - Mythos & Geschichte – die Ungarische Staatsoper kündigt ihre Spielzeit 2022/23 im renovierten Opernhaus an
Die Ungarische Staatsoper, das größte Opernhaus Ungarns und eines der bekanntesten Beispiele der Neorenaissance-Architektur in der ungarischen Hauptstadt Budapest, veröffentlicht ihre Spielzeit 2022/2023 mit dem Titel Mythos & Geschichte. Die Oper erwartet das Publikum im renovierten Ybl-Palais an der Andrássy-Allee mit zahlreichen Neuheiten.
Das Opernhaus / Foto: Opera.hu
Die fünfjährige Bauzeit der Ungarischen Staatsoper umfasste die Renovierung und Restaurierung der Außenfassade, der Innenräume und auch der Beleuchtung. Ziel war es, die ursprünglichen Farben und Materialien wiederherzustellen. Die Sitze im Auditorium wurden größer und bequemer gemacht und es wurden Aufzüge um die verschiedenen Ebenen für Jedermann zugänglich zu machen. Das zentrale Element der Renovierung ist die computergesteuerte Ober- und Unterbühnentechnik: Sie ist absolut geräuschlos und hat, wie bisher, sechs Brücken und zehn seitliche Podeste. Seit dem 22. März 2022 ist die Staatsoper wieder bereit Ihre Gäste uneingeschränkt zu empfangen und stellt eine einzigartige Spielzeit vor.
Die Ungarische Staatsoper wurde 1884 eröffnet und seither durch zwei große Wiederaufbauprojekte renoviert: anstelle der ursprünglichen Gasbeleuchtung wurde das Gebäude in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an das Stromnetz angeschlossen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden zudem fünf der neun Wandgemälde von Árpád Feszty durch Gemälde von Ignác Újváry ersetzt.
Das Gebäude erlitt im Zweiten Weltkrieg relativ geringe Schäden, die in den Jahren nach 1945 repariert wurden. Die vom Publikum genutzten Bereiche wurden in den 1950er und 1970er Jahren schrittweise renoviert, wobei die damals verfügbaren einfacheren Farben und Materialien verwendet wurden.
Ursprünglich befanden sich 16 Kalksteinstatuen von Komponisten an der Fassade des Opernhauses entlang des Gesimses, aber in den 1930er Jahren waren sie in einem so schrecklichen Zustand, dass sie entfernt werden mussten. 1965 wurden sie durch Statuen in einem anderen Stil und von anderen Komponisten ersetzt, darunter einige, deren Werke nicht zum Repertoire der Oper gehörten.
Prachtvolle Inneneinrichtung / Foto: Opera.hu
Im Jahr 2016 beschloss die ungarische Regierung das Opernhaus zu modernisieren. Das Projekt sollte die Renovierung der Fassade, die Modernisierung des Bühnentechniksystems und der Akustik, die Verbesserung des Komforts des Zuschauerraums, die Rekonstruktion des Orchestergrabens, die Restaurierung historischer Räume, der Austausch des öffentlichen Versorgungsnetzes, der elektrischen und mechanischen Systeme sowie die Renovierung des Verwaltungsgebäudes und kleinerer Nachbargrundstücke umfassen. Ende 2018 stimmte die Regierung schließlich dem historisch korrekten Wiederaufbau des Opernhauses zu, der im März 2022 abgeschlossen wurde.
Das Programm der diesjährigen 139. Saison der Oper beinhaltet über 500 Theateraufführungen, die an zwei Spielorten gespielt werden, darunter 53 Repertoirestücke und 16 Neuproduktionen mit 10 Feature-Shows. Die Saison 2022/2023 wurde von Mythen und Geschichte inspiriert, wobei mehrere ihrer Premierenproduktionen auf dramatischen historischen Ereignissen basieren.
Prunkvolle Ausstattung / Foto: Opera.hu
Zwei Mozart-Opern kehren nach langer Pause wieder ins Repertoire des Theaters zurück: Über 40 Jahre musste das Publikum warten, um Idomeneo, König von Kreta, zu sehen, und über 30 Jahre, um Das vorgetäuschte Gärtnermädchen wieder sehen zu können. Beide werden vom künstlerischen Leiter András Almási-Tóth geleitet, letzterer für die Bühne der Eiffel Art Studios, in Koproduktion mit der Opera Neo in San Diego.
Das Ungarische Nationalballett bereitet die ungarische Erstaufführung von Boris Eifmans Feature-Ballett The Pygmalion Effect sowie Neuinterpretationen von zwei Bartók-Balletts vor: Ballettmeister László Velekeis Choreographie von The Wooden Prince und Solo-Ballettmeisterin Marianna Venekei’s Choreographie von The Miraculous Mandarin. Außerdem werden monumentale klassische Ballette wie „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Don Quijote“ und „Schwanensee“, die während der Renovierung des Opernhauses nicht aufgeführt werden konnten, wieder in das Repertoire des Ensembles aufgenommen. Der Nussknacker zieht mit 28 Shows zurück in den Ybl-Palais.
Im Mittelpunkt der Saison steht das Festival im Mai, das in diesem Jahr den Titel Festival of Myths tragen wird. Gezeigt werden zehn, von der Antike inspirierte, Shows, darunter Stücke wie Elektra, Iphigenie auf Tauris, Ariadne auf Naxos sowie die Ballettproduktionen Troy Game & Troy Game – with Amazons.
Der Spielplan ist nun auf der Website der Oper (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) ersichtlich und die Tickets können über den Online-Shop erworben werden.
Infos/Quelle: Ungarisches Tourismusamt