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Das ungarische Faschingsfest Busójárás findet 2022 wieder statt.

Hier einige Fakten und Infos dazu:

Wie viele andere Länder der Welt hat auch Ungarn eine lange  Tradition, den Winter zu vertreiben und den Frühling einzuläuten. Der  Busójárás (die „Busó-Wanderung“) von Mohács ist einer der wichtigsten  und bekanntesten Bräuche dieser Art, der zudem auch auf der Liste des  UNESCO-Weltkulturerbes steht.

Bild: Juhász Balázs

In der Vergangenheit gingen die maskierten Busós-Gruppen lautstark  von Haus zu Haus und erhielten von den Bewohnern Speisen und Getränke  als Dank dafür, dass sie den Winter vertrieben. Heute hat sich ihre  Parade zu einem stadtweiten Ereignis entwickelt. Die Masken, die die  Busós tragen und die als Symbol des Feiertags bekannt geworden sind,  werden von professionellen Maskenschnitzern hergestellt. Die  Busó-Tradition verlangt, dass Gesicht und Identität während der  Feiertage verborgen bleiben müssen. Einige Leute wechseln sogar  regelmäßig die Maske, um Hinweise auf Ihre Identität zu verschleiern.

Die Veranstaltung konzentriert sich mit vielen Aktionen auf den  Széchenyi-Platz in Mohács: Kanonen werden abgefeuert, Lagerfeuer  angezündet und auf verschiedenste Weise laute Geräusche erzeugt. An  allen sechs Tagen des Festivals werden die Busós von Volksmusikanten  begleitet.

Am Faschingssonntag, dem 27. Februar 2022, überqueren die  Maskenträger die Donau, um die Prozession zu beginnen. Zum Ritual  gehört, dass der sogenannte „Sarg des Winters“ zu Wasser gelassen und  das große Lagerfeuer entfacht wird. Während Touristen hauptsächlich zu  den Wochenendveranstaltungen kommen, setzen die Einwohner von Mohács  ihre Feierlichkeiten am Dienstag fort und verbrennen einen weiteren Sarg  des Winters auf dem Hauptplatz, um den Frühling einzuläuten.

Bild: Juhász Balázs

Der Busó ist die Hauptfigur dieses Feiertags: Ein monströses Wesen,  das eine Holzmaske, einen auf links gedrehten Pelzmantel, mit Stroh  gefüllte Hosen und manchmal bestickte Strümpfe oder Bocskors  (traditionelle Schnürsandalen) trägt. Der Pelzmantel wird mit einer  Kette, einem Seil oder mit einem Gürtel befestigt. Zur Ausrüstung der  Busós gehört auch immer eine Kuhglocke, ein Klöppel oder eine Holzkeule.  Oft fahren sie auf Karren oder geschmückten kleinen Traktoren durch die  Stadt. Teil der Tradition ist, dass Gruppen von Busós gegeneinander  antreten, um zu sehen, wer die lustigsten und auffälligsten neuen Ideen  für die Kostümierung hat. Dennoch werden die gewachsenen Traditionen  aufrechterhalten.

Die Szépbusók („Hübsche Busós“) sind in traditioneller Šokci-Tracht  gekleidete Mädchen – oder gelegentlich auch Männer – deren Gesichter von  einem Schleier bedeckt sind. Ihre Aufgabe ist es, die Busós zu führen,  die oft nicht gut durch ihre Maske sehen können.

Außerdem werden die Busós von den Jankeles begleitet, die in Lumpen  gekleidet sind und zerlumpte Säcke auf dem Kopf balancieren. Sie sollen  die Menschen auf der Straße fernhalten, vor allem Kinder, die sich mit  Mehl, Asche oder Säcken mit Sägespänen – heute meist nur noch mit  letzterem –über die Busós lustig machen und spielerisch auf jeden  einschlagen, den sie erreichen können.

Ursprünglich ist das Busójárás eine Tradition der südslawischen  Šokci-Bevölkerung von Mohács. Einst sollte damit die Vertreibung der  türkischen Streitkräfte erfolgen. Angeblich versteckten sich die  Menschen in den nahe gelegenen Sümpfen, setzten Masken auf und machten  laute Geräusche, um die türkischen Soldaten zu verscheuchen. In  Wirklichkeit haben die Šokci diese Tradition jedoch vermutlich vom  Balkan nach Mohács mitgebracht, wo sie sich zu ihrer heutigen Form  entwickelt hat.

Das Busójárás-Fest in Zahlen:

– 6 Tage
– 6 Lagerfeuer
– 15 Standorte
– Über 140 Programme
– 1.990 kostümierte Teilnehmer
– Über 60.000 Besucher

Selbstverständlich werden entsprechende Hygiene-Maßnahmen  vorgenommen, allerdings ist bei dieser Art von Outdoor-Event kein  Nachweis (geimpft, getestet oder genesen) für den Zutritt erforderlich.

TIPP: Probieren Sie selbst eine Busó-Maske auf  Facebook und Instagram an, mit Hilfe der kostenlosen Busó-Filter (Sie  benötigen ein Smartphone mit einer Kamera, um den Effekt anzuwenden).

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