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Ihr Lieben, willkommen zurück!!

Und auch wenn das neue Jahr nun bereits einige weniger Tage alt ist: Vom Herzen ein frohes Neues!! 🥂🎊💫 Und ja, bekanntermaßen ist nach Weihnachten vor Silvester und nach Silvester vor Ostern bzw. dem Frühling. Und mittendrin die Vorbereitungen für das Online-Magazin für dieses Jahr. Wow!! Es passiert schnell viel, und viel schnell in unserer heutigen Zeit - hast du dennoch Neujahrsvorsätze? Mehr Zeit mit Deinen Liebsten? Mehr Achtsamkeit für Dich und den Partner/die Partnerin, deine Kinder und den Planeten? Hast Du Ziele, deine ganz persönliche Bucketlist, ein Visionboard für 2024? Dann lasst uns gerne sammeln und austauschen!! Und am Ende des Jahres zusammentragen, was wir von unseren Zielen erreicht haben. Schick mir ein Foto an Juliareiswich@icloud.com (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) - liebe sie jetzt schon!! Mein ganz persönliches Credo für 2024: „Alles fügt und erfüllt sich, musst es nur erwarten können und dem Werden deines Glückes Jahr und Felder reichlich gönnen.“ Ich sollte ihn mir einrahmen ;)) Genauso wie meine Vorsätze, ganz ohne Selbstoptimierung (siehe unten), oder das Interview mit dem Psychologen Riemann, der über unsere (heimlichen) Wünsche, Ziele und Charaktereigenschaften und darüber spricht, warum wir ungesunde Muster im Verhalten und Denken beibehalten (siehe Punkt 9).

Hier kommen nun meine Changemaker - Gemeinsam ins Tomorrow 🚀
1. Etwas Neues lernen

Wann hast du etwas Neues gelernt - eine neue Sprache, ein Handwerk, ein Instrument? Ist es schon eine Weile her? Wie wäre es dann mit dem Vorsatz, dieses Jahr wieder etwas Neues zu lernen? Es gibt viele Dinge, mit denen Du neu anfangen könntest. Wichtig dabei ist nur, dass Du dir vorher eine bestimmte Stundenzahl festlegst, die Du dafür investieren möchtest. Wenn Du diese Anzahl an Stunden mit der neuen Sache verbringst, wirst Du großartige Erfolge erzielen und mit viel Freude dabei bleiben!

2. Verständnis füreinander zeigen
Manchmal ist es gar nicht so einfach, Verständnis für seine Mitmenschen aufzubringen – ob nun bei der Freundin, den Eltern oder einer Kollegin. Dennoch sollte man versuchen, immer Verständnis füreinander zu zeigen. Versuche doch mal, dich in die Situation des anderen hineinzuversetzen. So könntest Du besser verstehen, warum eine Person in einer gewissen Situation so handelt.

3. Regelmäßig Blut spenden
In Deutschland werden täglich 15.000 Blutspenden benötigt. Diese stammen von Menschen, die freiwillig ihr Blut für das Allgemeinwohl spenden. Mit diesem guten Vorsatz könntest Du Leben retten, wenn jemand aus welchen Gründen auch immer Blut verloren hat. Indem Du diesen Vorsatz umsetzt, hilfst Du dir selbst und anderen, damit stets genug Blutreserven vorhanden sind und retten dadurch Leben.

4. Bei wohltätigen Zwecken mithelfen
Statt Geld kann man auch Zeit für wohltätige Zwecke spenden. Viele Organisationen funktionieren nur aufgrund ihrer vielen freiwilligen Helfer:innen. Möglichkeiten, wo Du mithelfen könntest, wären z.B. bei einer Essens-/Lebensmittelausgabe für obdachlose Menschen, im Tierheim oder in Deinem lokalen Sportverein in der Nachwuchsabteilung. Um den Vorsatz gleich wieder konkret zu machen, überlege Dir, wie viele Stunden Du pro Woche oder im Monat gerne für wohltätige Zwecke spenden möchtest.

5. Kleine Gesten im Alltag
Manchmal sind es die kleinen Dinge, wie ein Lächeln, die einen großen Unterschied machen. Mit einem Lächeln kann man anderen Personen den ganzen Tag versüßen. Ebenso wie beim Lächeln gibt es viele kleine Dinge im Leben, bei denen man jemand anderem weiterhelfen kann und dabei maximal 20 Sekunden investiert. Hilf z.B. jemandem, den Kinderwagen in den Zug zu tragen, spende einem Straßenmusiker etwas oder halte einfach jemandem die Tür auf. Jeden Tag begegnen uns oft solche Situationen. Ihr Neujahrsvorsatz könnte also sein, bewusst nach solchen Situationen Ausschau zu halten. Du tust damit viel Gutes mit wenig Zeitaufwand!

6. Regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen
Vorsorgeuntersuchungen sind extrem wichtig – ob nun beim Zahnarzt, beim Dermatologen oder bei der Gynäkologin. Kann man nämlich eine Krebsart im Frühstadium erkennen, steigen die Heilungschancen rapide an. Lass’ dich deshalb wenigstens einmal im Jahr gründlich durchchecken. Am besten greif’ direkt zum Telefon und vereinbare einen Termin.

7. Nicht alles so ernst nehmen, Grenzen setzen
Dieser Vorsatz spart Dir Stress und ist gut für Deinen Blutdruck. Im Alltag sollte man nicht immer alles so ernst nehmen. Dadurch entstehen manchmal auch unnötige Streitereien und Probleme. Wenn Du vom Typ her schneller mal aufgebracht bist, dann tue Dir mit diesem Neujahrsvorsatz viel Gutes! Auch fällt in dieses Kategorie: Grenzen setzen. Ich habe gemerkt, wie mich 2023 geschlaucht hat. Da die eigenen Grenzen zu kennen und diese auch individuell anzusprechen ist mir für 2024 sehr wichtig.

8. Mehr lesen (MEIN ganz persönlicher Vorsatz!!)
In meinem Germanistikstudium musste ich wahnsinnig viel lesen. Das hat mir so einiges verdorben ;)) Aber jetzt bin ich wieder durch die Buchhandlungen gestrichen und habe so tolle Bücher entdeckt - für Groß UND Klein!! - sodass ich mir am Tag direkt eine halbe Stunde (mindestens) eingerichtet habe. Mancher Abend ohne flimmernden Bildschirm tut auch wirklich gut. Falls Du auf der Suche nach tollen Büchern bist, so lies gerne bei ♥️ Verenas Buchclub ♥️ auf Instagram vorbei, dort gibt es auch wirklich tolle Gewinnspiele und Bücher, die sehr lesenswert sind!! Aber auch ich werde die Rubrik “Bücherverliebt” etwas ausbauen und um Kinderlektüren erweitern. Alles Weitere dazu erfährst du natürlich in der kommenden Ausgabe.

Und jetzt zu den Inhalten von Vol. 7!! Die neue Ausgabe ist voll mit tollen Themen!!

Das sind die relevanten Inhalte des „Facts & Shots – ohne Gedöns, aber mit geografischem Gehalt“ im Januar des neuen Jahres – Volume 7:

1. Zahl des Monats: 438 Kilogramm

2. „Buchverliebt”: Buchzitat des Monats

3. Niiice!!: Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder empfiehlt der Bürgerrat des Bundestags zur Ernährung

4. Stadt, Land, Fluss – in welchem Teil des Mittelmeeres liegen keine griechischen Inseln? (Quiz)

5. Wie viele Subventionen erhalten die Bäuer:innen, Herr Özdemir? (Grafik)

6. Die Welt im Spotlight

  • “Ab nach Ruanda!!” Britisches Unterhaus stimmt Gesetzentwurf zu, illegale Migranten abzuschieben (Asylrecht, Großbritannien)

  • Asylrecht in Deutschland - “Remigration” ist nicht die feine englische Art, Menschen mit Migrationshintergund in Deutschland Willkommen zu heißen! (Migration, Deutschland)

  • Startschuss für das Rennen um das Weiße Haus: Vorwahlen in den USA beginnen - Trump gewinnt in New Hampshire und Wenn der 45. Präsident auch der 47. Präsident wird: Das hat Donald Trump vor (Amerika, Wahlen)

  • Luftschläge der USA und Großbritanniens gegen Jemens Huthi-Rebellen – droht der Nahost Konflikt zu eskalieren? und Flucht aus Chan Junis: "Auf der Straße geschlafen"(Nahostkonflikt, Amerika)

  • E-Autobauer Tesla setzt wegen Lage im Roten Meer Produktion aus (Wirtschaft, internationale Verflechtungen/Globalisierung)

7. “I care for you!” - Good News One: Seit dem 1. Januar müssen Spielzeugläden in Kalifornien geschlechtsneutrale Spielwarenabteilungen einrichten.

Good News Two: Regierung handelt: Neuer Schutz für Schwangere vor Belästigung.

8. ElterndDaSein in heutiger Zeit - wie man eine gute Balance findet (Elternschaft, Leben mit Kindern)

9. “Viele würden gerne den Reset-Knopf drücken” - der Zauber des Neuanfangs (Leben, Coaching, Psychologie)

10. Community Corner: Ein Wolfsbarschfilet auf Balugalinsen-Gemüse (nach Dr. med. Anne Fleck)

11. Inspiration „Sister des Monats“: Sabrina Brauch

12.Schlusswort- dieses Mal aus der Rubrik “Politisches Statement”

Also dann, los geht’s!!

1. Zahl des Monats: 438 Kilogramm (Umwelt)

So viel Haushaltsmüll produzierte Pro-Kopf heruntergerechnet jeder von uns 2022, zitiert "Zeit online" Angaben des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Klingt noch immer irre viel, seien aber 46 kg weniger als etwa im Pandemiejahr 2021. Außerdem handele es sich dabei um den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 2004 (Statistisches Bundesamt). 

2.„Buchverliebt” – Buchzitat des Monats (Ildikó von Kürthy: “Eine halbe Ewigkeit“, 316 Seiten, 2024 im Wunderlich-Verlag erschienen)

„Wie sehr hat mein jüngeres Ich Frauen wie mich belächelt und verachtet! Diese alten, verwahrlosten Weiber, denen ihr Äußeres unwichtig geworden ist, die praktische Firsuren und sehr gesund aussehende Schuhe trugen. Ständig habe ich mich abfällig geäußert, habe mich empört und gewundert über Menschen, die so aussahen wie ich heute. Mit dem Fahrradhelm in den Supermarkt. Das ist das Ende.

In Wahrheit ist es der Anfang. Der Anfang von etwas Gutem. Von einer Besinnung auf das, was beim Älterwerden an Bedeutung gewinnt. Der Abschied vom Gefallenwollen und das Willkommenheißen der inneren Weisheit.

Denn was mein jüngeres Ich nicht ahnte: Die Frau mit dem Fahrradhelm weiß sehr genau, wie sie aussieht und dass sie der jungen Frau in der Schlange neben ihr nicht gefällt. Aber das Beste ist: Es ist ihr egal. Völlig egal. Endlich scheißegal! Denn sie hat etwas Größeres vor, als anderen zu gefallen. Sie möchte sich selbst gefallen. Und das ist viel schwerer, weil es dafür keine aktuelle Mode, keine Konfektionsgrößen, keine ‚Trends und keine WHO-Richtlinien gibt.“ (S. 72f., 125)

3. Niiice!!: Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder empfiehlt der Bürgerrat des Bundestags zur Ernährung

steht an erster Stelle von Empfehlungen eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung. Die SPD, Grünen und FDP hatten im Koalitionsvertrag angekündigt, „neue Formen des Bürgerdialogs“ wie Bürgerräte nutzen zu wollen. Die 160 Teilnehmer:innen wurden in einer „Bürgerlotterie“ gelost. Die Empfehlungen sollen in einem Bürgergutachten zusammengefasst werden, das dann im Bundestag diskutiert werden soll. Es besteht aber keine Verpflichtung, dass die Vorschläge umgesetzt werden. Auf dem zweiten Platz landete der Vorschlag eines verpflichtenden stattlichen Labels, das bewusstes Einkaufen gesünderer Lebensmittel leichter machen soll. Kund:innen und sollen Produkte einfacher und besser vergleichen können. Es folgt: Supermärkte ab einer bestimmten Größe sollen verpflichtet werden, noch genießbare Lebensmittel, die sonst entsorgt würden, z.B. an Tafeln weiterzugeben. Außerdem sollen Lebensbedingungen und Herkunft von Tieren transparenter dargestellt werden.

4. Stadt, Land, Fluss – in welchem Teil des Mittelmeeres liegen keine griechischen Inseln? (Quiz)

Der südlichste Punkt von Afrika befindet sich am

  • a) Kap Agulhas

  • b) Kap der Guten Hoffnung

  • c) Kap Horn

  • d) Caprivi-Zipfel

Auflösung Vol. 6: Tyrrhenisches Meer.

5. Wie viele Subventionen erhalten die Bäuer:innen, Herr Özdemir? (Grafik)


„Wir Bauern sollen Finanzlöcher stopfen, das sehen wir nicht ein!!“ Ob der deutsche Historiker Heinrich August Winkler ausgerechnet die Bauern im Sinn hatte, als er jüngst sagte: „Die größte Bedrohung für die Demokratie kommt aus den westlichen Demokratien selbst“? Nun sind es jedenfalls die Bauern, die sich dieser Tage zur schrecklich schönen Veranschaulichung von Winklers These eignen. Denn sie machen zu Jahresbeginn wahlweise Hunderttausende Euro teure Traktoren zu Kampfgefährten, schüchtern demokratische Politikerinnen und Politiker ein oder legen den Verkehr in deutschen Städten lahm, wie es der überzeugendste Klimaschützer bisher nicht konnte.

Tausende Bauern gingen letzte Woche auf die Straßen. Kilometerweite Treckerkolonnen sorgten für Staus und Verkehrsbehinderungen, einige Städte waren nicht mehr erreichbar. Unterstützung gab es auch aus dem Handwerk und von Speditionen sowie von Bus- und Lkw-Fahrern. 
Es kommt zu Verkehrsbehinderungen. Nicht allein der Dieselpreis bzw. die Kürzung der Subventionen treibt die Bauern auf die Straße, sondern vielmehr die Politik, die in die Merkel-Jahre zurückreicht. Die Kürzungen würden keineswegs Verlust oder Existenzsterben bedeuten. Die Höfe erhalten in der Regel staatliche Hilfen - die Höhe kann deutlich variieren, durchschnittlich waren es 2.900 von 48.000 Euro im Jahre 2021/2022; das sind 6 Prozent (siehe Grafik unten). Wäre die Agrardieselvergütung wie ursprünglich angekündigt gestrichen worden, hätten Betriebe durchschnittlich 1000-4000€ weniger in der Tasche (Agrarheute). Dazu wäre die Kfz-Steuer gekommen, die aber nun bereits gestrichen wurde. Die Gründe sind eher nicht eingehaltene Versprechen und enttäuschte Hoffnungen. Vor allem kleine Betriebe halten sich mit Zweitjobs über Wasser, dazu kommt die Konkurrenz aus dem Ausland, die bei weitem nicht so viele Auflagen erfüllen muss wie die deutschen Landwirte. 

6. Die Welt im Spotlight:

“Ab nach Ruanda!!” Britisches Unterhaus stimmt Gesetzentwurf zu, illegale Migranten abzuschieben

Die Meuterei des rechten Parteiflügels war am Ende erfolglos – 320 der 349 Tories im britischen Unterhaus stimmten für den Gesetzentwurf von Premierminister Rishi Sunak. Gegen die Stimmen der Opposition (276) und trotz massiver Proteste von Menschenrechtsorganisationen hat die konservative Regierung damit durchgesetzt, dass Ruanda zu einem sicheren Drittstaat erklärt wird und illegale Migranten in das afrikanische Land abgeschoben werden können. 

Britische Behörden können also künftig illegal ins Land gelangte Migranten OHNE Prüfung ihres Asylantrags und UNGEACHTET ihrer Herkunft BINNEN 28 TAGEN nach Ruanda abschieben. Sie sollen dann in dem ostafrikanischen Staat, dem Kritiker Menschenrechtsverletzungen vorwerfen, um Asyl bitten. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist ihnen verboten. Diese juristisch wie politisch hoch umstrittene Praxis hatte der Oberste Gerichtshof in London zunächst mit dem Hinweis untersagt, Ruanda sei keineswegs als sicherer Drittstaat anzusehen, da eine Ausweisung von Migranten oder eine (für sie potentiell lebensbedrohliche) Rückführung in ihre Heimatländer nicht auszuschließen sei.

Diese juristische Hürde hat die britische Regierung dann mittels eines völkerrechtlich bindenden Vertrags mit Ruanda aus dem Weg geräumt: das ostafrikanische Land hat sich darin verpflichtet, eine unbestimmte Zahl von aus dem Vereinigten Königreich geschickten Migranten aufzunehmen und selbst dann im Land zu behalten, wenn diese in einem ruandischen Asylverfahren KEINEN Asylstatus bekommen. Im Gegenzug soll die ruandische Regierung umgerechnet bis zu 500 Millionen Euro Entwicklungshilfe aus Großbritannien erhalten.

Schon Sunaks Vor-Vorgänger in Downing Street #10 hatte versucht, Abschiebeflüge nach Ruanda zu organisieren. Boris Johnson hatte sich den „Ruanda-Weg“ ausgedacht, war aber im Frühjahr 2022 noch durch eine Verfügung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg an dieser Praxis gehindert worden. Danach entzündete sich bei den Tories ein parteiinterner Streit, ob und wie die Ruanda-Gesetzesvorlage noch „verschärft“ werden müsse. Gemäßigte Kräfte mahnten, die Missachtung internationalen Rechts wie der Europäischen Menschenrechtskonvention würde Großbritanniens Ansehen in der Welt schweren Schaden zufügen. Die Rebellen wollten ihren Premier dagegen zwingen, die Gesetzesvorlage so zu verschärfen, dass jedweder Einspruch internationaler Gerichte ausgeschlossen sei. Am Ende blieb es dann aber beim Entwurf des Premierministers, wohl auch um die Autorität Sunaks nicht weiter öffentlich zu beschädigen.

Nun wird der umstrittene Ruanda-Gesetzentwurf das Oberhaus des britischen Parlaments beschäftigen, wo die Tories allerdings keine eigene Mehrheit haben. Justin Welby, der im Oberhaus sitzende Erzbischof von Canterbury, hat bereits Widerstand angekündigt. Es sei „moralisch inakzeptabel und politisch unpraktikabel“, die ärmsten Länder mit der Krise allein zu lassen. Andere Abgeordnete bezweifelten öffentlich, illegale Migranten würden sich durch die Aussicht, in Ruanda zu landen, abschrecken lassen. Das House of Lords dürfte also zahlreiche Änderungsvorschläge machen – bevor der Gesetzentwurf zurück ins Unterhaus geht.

Migration ist auf der Insel ein bestimmendes Thema des bereits beginnenden Wahlkampfs geworden. Denn spätestens im Januar 2025 müssen die Briten ein neues Parlament wählen. In den Umfragen liegt die der deutschen SPD vergleichbare Labour-Partei deutlich vorn. Sunak und seine Tories wollen mit betont hartem Vorgehen gegen illegale Migration bei den Wählerinnen und Wählern punkten.

Kritiker halten das für reinen Populismus, da in Großbritannien deutlich weniger irreguläre Migranten ankämen als in der EU. So kamen 2022 weniger als 50.000 Menschen über den Ärmelkanal nach England. Auch das UN-Flüchtlingshilfswerk zeigte sich empört über die neue Asylpolitik der Sunak-Regierung: es gebe dadurch gar keine legalen Wege ins Königreich für Asylsuchende. Die Abschiebepraxis verstoße zudem gegen Verpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen.

Startschuss für das Rennen um das Weiße Haus: Vorwahlen in den USA beginnen - Trump gewinnt in New Hampshire

In der dritten Januarwoche startete offiziell der US-Wahlkampf. Am Montag, dem 15.01.2024, fanden in Iowa die ersten Vorwahlen der Republikaner statt.

Da das US-Wahlsystem komplex ist – insbesondere angesichts der Tatsache, dass die eigentlichen Präsidentschaftswahlen erst Anfang November stattfinden –, lohnt sich ein Blick auf die Details:

In den USA entscheiden die Wähler:innen in den einzelnen Bundesstaaten wer der Kandidat ihrer Partei wird, und ins Rennen um das Weiße Haus geht.

Es gibt zwei Methoden der Vorwahlen: Primaries und Caucuses.

Primaries sind geheime, direkte Wahlen, während Caucuses öffentliche Versammlungen in Schulen, Büchereien etc. sind, wo Kandidaten durch Gruppendiskussionen und sichtbare Unterstützung ausgewählt werden.

Die Kandidaten sammeln bei jeder Vorwahl Delegiertenstimmen, die dann bei den Parteitagen den offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Partei nominieren.

Ein Kandidat, der eine bestimmte Anzahl an Stimmen erreicht (bei den Republikanern 1215, bei den Demokraten 1966), ist automatisch nominiert. Andernfalls kommt es beim Parteitag zu einer „contested convention“, einer Kampfabstimmung.

Der republikanische Parteitag findet im Juli in Milwaukee, der der Demokraten im August in Chicago statt.

Für die Demokraten tritt Amtsinhaber Joe Biden erneut an. Bei der Partei des amtierenden Präsidenten sind Vorwahlen meist eine Formalität. Biden sieht sich nur zwei weiteren Bewerbern gegenüber: der Autorin Marianne Williamson und dem demokratischen Politiker Dean Phillips.

Ja, wie sieht es denn bei den Republikanern aus?

Ihr habt es sicher mitbekommen: Donald Trump, der 45. Präsident möchte auch der 47. werden - und Joe Biden schlagen. Und ja: Aktuell sieht alles danach aus, als würde sich das Duell Donald Trump gegen Joe Biden wiederholen. 

Wie erwartet gewann Trump die Vorwahlen am Montag in Iowa - und auch bei allen anderen landesweiten Umfragen liegt er mit breitem Abstand vor den anderen Kandidaten. 

Ja, die gibt es - unter anderem tritt Floridas Gouverneur Ron DeSantis und die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley gegen Trump an. Für die UN arbeitete Haley unter Trump, von dem sie sich mittlerweile distanziert hat.

Fun Fact:

Übrigens, es hat jahrelange Tradition, dass die Vorwahlen im kleinen Bundesstaat Iowa - mitten in den USA - beginnen. Diese Wahlen dort sind zahlenmäßig zwar gar nicht wichtig (die Republikaner konnten hier nur 40 Delegiertenstimmen gewinnen; das sind gerade einmal zwei Prozent der Gesamtzahl), allerdings galt sie immer als bedeutsam. Dadurch, dass sie den offiziellen Start für den Wahlkampf markierten, bekamen die Wahlen hier schon immer unglaublich viel mediale Aufmerksamkeit - und gaben den Kandidat:innen für die folgenden Vorwahlen in den anderen Bundesstaaten Schwung, wenn sie gewannen. 

Allerdings regte sich in den vergangenen Jahren zunehmend Kritik: Iowa hat nur knapp 3 Millionen Einwohner. Der Bundesstaat gilt als überwiegend ländlich, weiß und religiös. Das entspricht so gar nicht der Demografie vom Rest des Landes. Deshalb haben die Demokraten dieses Jahr beispielsweise auch ihre Strategie geändert. 

Die ersten demokratischen Vorwahlen beginnen am 3. Februar in South Carolina - um die Bedeutung von Staaten zu erhöhen, in denen es allgemein eine größere Vielfalt und Repräsentation der US-Bevölkerung gibt.

Nun blicken viele aber am kommenden Montag zunächst nach New Hampshire. Dort finden die zweiten Vorwahlen statt. Danach folgen noch weitere Bundesstaaten, wie Nevada, Michigan - oder South Carolina - der Heimatstaat von Nikki Haley; Trumps Konkurrentin war hier einst Gouverneurin.

Richtig spannend wird es dann am 5. März - der Höhepunkt der Vorwahlen. An diesem “Super Tuesday” finden in rund 15 Bundesstaaten Vorwahlen statt, darunter auch Texas und Kalifornien, wo es mit am meisten Delegiertenstimmen zu gewinnen gibt. Erfahrungsgemäß lichtet sich dann das Feld der Kandidaten, die überhaupt noch annähernd Chancen (und Geld für den teuren Wahlkampf) haben. 

Da Trump am besagten Super Tuesday klar als Sieger hervorgeht, kann ihn eigentlich niemand mehr aufhalten - außer das Oberste Gericht (Supreme Court).  Denn zu diesen 15 Bundesstaaten gehören auch Colorado und Maine. Die beiden Staaten hatten beschlossen Trump, wegen seiner Rolle bei der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021, von den Wahlzetteln zu streichen. Sie beriefen sich auf den 14. Zusatzartikel der US-Verfassung. Danach darf niemand ein öffentliches Amt ausüben, der sich nach dem Ablegen eines Amtseids an einem “Aufstand oder Aufruhr” gegen die Verfassung beteiligt.  

Die Sache liegt nun beim Supreme Court, Anfang Februar findet dort eine erste Anhörung statt. Wann das Gericht seine Entscheidung verkündet, ist aktuell noch offen. 

Der US-Wahlkampf bleibt also total spannend!!

Und: Wenn der 45. Präsident auch der 47. Präsident wird: Das hat Donald Trump vor

Wie bereits letzte Woche erwähnt, sehen die landesweiten Umfragen Donald Trump mit großem Abstand vorne. Es spricht wirklich viel dafür, dass er der Kandidat der Republikaner sein wird, der gegen Joe Biden antritt. Das Duell der Greise wird sich also wohl wiederholen. Die Chancen stehen somit auch realistisch, dass Donald Trump nach vier Jahren Pause wieder ins Weiße Haus zurückkehrt. Dunkle Erinnerungen werden wach – an aufreibende und verrückte Polter-Jahre im politischen Washington.

Wie sähe also eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump aus? Was hat er vor und was würde das bedeuten?

Eines ist klar: Diesmal würde vieles anders werden. Im Wahlkampf 2016, als er gegen Hillary Clinton antrat, glaubte wirklich niemand, dass er gewinnen würde. Nicht mal er selbst. Diesmal ist es anders. Er will unbedingt nochmal Präsident werden, auch weil es für ihn um viel geht: Eine weitere Präsidentschaft wäre für ihn der Ausweg aus den vier Gerichtsverfahren, in denen er unter Anklage steht. Beobachterinnen und Beobachter vermuten, als Präsident würde er sich dann selbst begnadigen. Die Sorge ist allgegenwärtig, dass er seine erneute Machtposition ausnutzen würde. Als er Ende Dezember von einem Moderator gefragt wurde, ob es sein Plan sei, ein Diktator zu werden, antwortete er: "Außer an einem einzigen Tag." Am ersten Tag seiner erneuten Präsidentschaft würde er die US-Grenze zu Mexiko dichtmachen und die umstrittenen Ölbohrungen ("Fracking") erweitern. "Danach bin ich kein Diktator mehr."

Die Dichtmachung der Grenze zu Mexiko bzw. allgemein das Thema "Migration" ist auch in diesem Wahlkampf einer der Kernpunkte Trumps. Sein Ziel ist es, Millionen von Migranten aus den USA abzuschieben. Auch liebäugelt er mit der Idee eines Einreisestopps aus überwiegend muslimischen Ländern, den er schon einmal während der Pandemie durchgesetzt hatte. 

Vieles der Dinge, die er als Präsident umsetzen möchte, stehen im Plan “Project 2025”, den unterschiedliche konservative Denkfabriken erarbeitet haben. Er soll helfen, an Tag eins im Amt, direkt mit der Regierungsarbeit loszulegen.

Viele der Inhalte decken sich mit dem, was Trump auf den Wahlkampfbühnen der Nation verspricht. So möchte er dem sogenannten "Deep State", was so viel heißt wie "Schattenstaat", den Kampf ansagen. Das ist ein Begriff, den er schon im Wahlkampf 2016 immer wieder verwendet hat. Damit ist eine Verschwörungstheorie gemeint, nach der die USA eigentlich von wenigen mächtigen Männern regiert werden, also "geheime Machthaber", sozusagen. Zwar hatte Trump nie irgendwelche Beweise für diese Behauptung vorgelegt, doch viele seine Anhänger glauben ihm, dass es diesen “Deep State” gibt.

Trump 2.0: Auf persönlichem Rachefeldzug

Außerdem macht Trump unverhohlen klar, dass er auf persönlichen Rachefeldzug ist. Sollte er ab 2025 wieder regieren, würde er gegen jeden, der ihn hart angreift, juristisch vorgehen. Und zwar durch Ermittlungen des bisher unabhängigen Justizministeriums. Außerdem kündigte er an, Schedule F wieder einzuführen. Das war ein von Trump kurz vor den Wahlen 2020 eingeführter Plan, der es dem Präsidenten ermöglichen sollte, Regierungsbeamte leichter zu entlassen und zu ersetzen. Das Ziel war, Beamte, die als nicht unterstützend gegenüber seiner Agenda angesehen wurden, durch loyalere zu ersetzen. Trumps Argument war, so den "Deep State" zu bekämpfen. Es ist aber faktisch nichts anderes als eine Untergrabung der Unabhängigkeit von Justiz und Verwaltung. Denn so könnte der Präsident beispielsweise Mitarbeitende im Justizministerium rauswerfen, wenn sie gegen ihn ermitteln. Präsident Biden hob diese Regelung auf, da er sie als schädlich für die Integrität und Effektivität der Regierungsarbeit ansah.

Und was sagen Amerikas Partner?

Viele europäische Partner, darunter Deutschland, blicken mit Sorge auf die Wahl im November. Sie haben Angst, dass der dann wiedergewählte Präsident Trump hält, was er verspricht: 

Nämlich die Ukraine im Krieg nicht mehr zu unterstützen. Das bedeutet konkret, dass Europa nicht mehr auf seinen “großen Bruder” zählen kann, der bisher immer für die Sicherheit diesseits des Atlantiks aufkam. 

Schon während seiner letzten Präsidentschaft bezeichnete Trump die NATO als “obsolet” und “unfair”. Seine Begründung: die Steuerzahler der USA finanzieren die Sicherheit der Europäer, während die EU-Staaten im Vergleich nur geringe Geldsummen beisteuerten. Wiederholt forderte er die anderen Mitglieder auf, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen.  In den vergangenen Monaten hat er angedeutet, dass er in Erwägung zieht, die Vereinigten Staaten aus der NATO zurückzuziehen und dass er in seiner zweiten Amtszeit keine “NATO-Liebhaber” in seiner Regierung haben möchte. 
Würde Präsident Trump 2.0 ernst machen und die NATO verlassen? Beobachter:innen halten das zumindest nicht für unrealistisch: „Die größere Gefahr für den Bestand der Nato ist Trump, nicht Putin”, zitiert der Tagesspiegel den deutschen Nato-General a.D. Heinrich Brauß.

Wirtschaft 2024: Angst vor Trump und Milei: www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/deutsche-wirtschaft-2024-trump-milei-100.html?at_medium=Social%20Media&at_campaign=WhatsApp&at_specific=ZDFheute&at_content=Broadcast (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Luftschläge der USA und Großbritanniens gegen Jemens Huthi-Rebellen – droht der Nahost Konflikt zu eskalieren?

Unsere Befürchtungen, Israels Krieg in Gaza könnte sich zu einem größeren Konflikt in der Region ausweiten und noch bedrohlichere Ausmaße annehmen – sie haben sich über Nacht bewahrheitet. Denn wir wachten am Freitagfrüh mit Eilmeldungen auf: Kriegsschiffe, Bomber und U-Boote der USA und Großbritanniens haben mutmaßliche Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen beschossen. Eine Vergeltungsmaßnahme für die seit Wochen andauernden Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer.

US-Präsident Biden rechtfertigte die Luftschläge, sie seien erst nach erfolglosen diplomatischen Verhandlungsversuchen und nach reiflicher Überlegung erfolgt: „Diese Angriffe sind eine direkte Reaktion auf die beispiellosen Angriffe der Huthi auf internationale Seeschiffe in Roten Meer – einschließlich des ersten Einsatzes von ballistischen Antischiffsraketen in der Geschichte.“ Die Attacken der Huthi hätten US-Marine, zivile Seeleute und Partner der Vereinigten Staaten gefährdet, den Handel beeinträchtigt und die Freiheit der Schifffahrt bedroht. Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak teilte mit: „Trotz wiederholter Warnungen der internationalen Gemeinschaft haben die Huthi weiterhin Angriffe im Roten Meer durchgeführt, darunter auch gegen britische und amerikanische Kriegsschiffe, erst diese Woche. Dies kann nicht hingenommen werden.”

Augenzeugen bestätigten etliche Explosionen im Jemen, unter anderem wurden offenbar ein Stützpunkt in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt Sanaa getroffen, wohl auch eine Marine-Basis in Hodeidah. Die Huthi erklärten, bei 73 feindlichen Luftschlägen seien fünf ihrer Kämpfer getötet und etliche verletzt worden. Die Rebellen kündigten an, ihrerseits Vergeltung zu üben. „Amerika und Großbritannien werden bereit sein müssen, einen hohen Preis zu zahlen.“, sagte ein Vertreter der Huthi auf einem TV-Kanal der Miliz.

Aber was haben die Aufständischen im Jemen eigentlich mit den Palästinensern im Gaza-Streifen zu tun? Und welche Rolle spielt das iranische Regime?

Die Huthi-Rebellen sind eine schiitische Bürgerkriegspartei im seit Jahren umkämpften Jemen und kontrollieren dort seit rund 10 Jahren weite Teile der Landes. Als ihre Feinde betrachten die Rebellen: die pro-amerikanische jemenitische Regierung, Israel und die USA. Sie selbst werden mutmaßlich massiv vom Iran unterstützt, während das sunnitische Saudi Arabien eine Militärallianz anführt, die Jemens Zentralregierung unterstützt. Weil sich im Jemen also de facto der schiitische Iran und das sunnitische Saudi Arabien gegenüberstehen, wird von einem Stellvertreterkrieg gesprochen.

Im seit dem 7. Oktober aufgeflammten Nahostkonflikt und Israels Krieg in Gaza sahen die Huthi-Rebellen offenbar eine Chance, an Geltung zu gewinnen. Nach den Angriffen der Hamas auf Israel wurden auch aus dem Jemen Raketen auf Israel abgeschossen, die Huthi wurden zur Kriegspartei. Sie erklärten, gezielt Handelsschiffe mit Verbindungen zu Israel anzugreifen, um die Palästinenser zu unterstützen. Die Rebellen reihen sich also ein in die islamistische Allianz gegen Israel, die selbsternannte „Achse des Widerstands“ (neben schiitischen Milizen im Irak und Hisbollah-Kämpfern im Libanon) – der entscheidende Unterschied: die Huthi attackieren mit den Handelsschiffen auch die internationale Gemeinschaft.

Umgehend und besonders harsch verurteilte der Iran die Luftschläge der USA und Großbritanniens. Aus dem Außenministerium des Regimes in Teheran (das die Huthi seit langem mit Waffen beliefert und auch finanziell unterstützen soll) hieß es: „Wir werten das als klare Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Jemens sowie als Verstoß gegen internationale Gesetze, Vorschriften und Rechte.“

Russland forderte nach dem Angriff auf die Huthi-Stellungen ein Krisentreffen des UN-Sicherheitsrats…. In einer gemeinsamen Erklärung erwiderten die USA und Großbritannien, die Angriffe verstießen nicht gegen internationale Gesetze, sondern seien im Einklang mit der UN-Charta erfolgt. Die Militärschläge seien eine Reaktion auf die “illegalen, gefährlichen und destabilisierenden Angriffe” der Huthi auf Schiffe im Roten Meer und beruhe auf dem Recht auf Selbstverteidigung.

Krieg in Nahost - Die aktuelle Situation in Gaza: UN vermutet Kriegsverbrechen (www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/israel-hamas-un-kommissar-tuerk-kriegsverbrechen-nahost-100.html?at_medium=Social%20Media&at_campaign=WhatsApp&at_specific=ZDFheute&at_content=Broadcast)
Hochwasser (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
in Niedersachsen über die Feiertage und Hungersnot

Flucht aus Chan Junis: "Auf der Straße geschlafen"

Nässe, Hunger, Armut: Wegen heftiger Kämpfe sind Tausende Palästinenser auf der Flucht aus der Hamas-Hochburg Chan Junis. Viele berichten von Leid und großer Not.

Wegen heftiger Kämpfe sind in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach Augenzeugenberichten Tausende Palästinenser auf der Flucht. Sie machten sich in Autos oder zu Fuß auf den Weg in Richtung der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten. Viele beschreiben unerträgliche Lebensumstände auf der Flucht. Chan Junis gilt als eine Hochburg der islamistischen Hamas. Die israelische Armee hatte die schwer umkämpfte Stadt am Dienstag nach eigenen Angaben umstellt.

Mohammed al-Aschkar berichtete der Deutschen Presse-Agentur, er habe sein fünfstöckiges Haus in Chan Junis verlassen müssen. Dort habe er zuvor rund 120 Binnenflüchtlingen aus anderen Teilen des Küstenstreifens Unterkunft gewährt, sagte der 39-jährige Vater von sechs Kindern. Er hält sich nun in Rafah an der Grenze zu Ägypten auf.

"Mein Haus war ein Schutzraum für unsere Verwandten aus der Stadt Gaza, aus dem Flüchtlingslager Al-Nuseirat und sogar für unsere Freunde aus dem Osten von Chan Junis", sagte Al-Aschkar.

Sie hätten sich dort schon seit rund drei Monaten aufgehalten. "Ich dachte die ganze Zeit, unser Haus sei sicher, vor allem, weil es im Westen von Chan Junis liegt." Zuletzt sei die Lage jedoch von Tag zu Tag gefährlicher geworden. Die Armee sei immer näher gerückt. Das Haus liege in einem Gebiet, zu dessen Räumung das israelische Militär aufgefordert habe.

Seine Gäste versuchten, wie er, in Rafah Zelte als Unterkunft zu finden. Die Wetterbedingungen in dem sonst klimatisch eher milden Gebiet waren zuletzt härter geworden, es gab viel Regen und Zeltlager standen teilweise unter Wasser.

Auch Ibrahim al-Hatu sah sich gezwungen, aus Chan Junis zu fliehen. Er ist mit seiner zehnköpfigen Familie nach Deir Al-Balah entkommen, das im zentralen Abschnitt des schmalen Küstenstreifens liegt. Al-Hatu berichtete: “Auch ich musste mit meiner Familie zwei Tage lang auf der Straße schlafen.”

Danach habe er ein Zelt für umgerechnet mehr als 900 Euro kaufen müssen. "Ich habe geweint wegen meiner Situation, vor allem, weil wir wegen der schweren Bombardements nachts kaum schlafen können."

E-Autobauer Tesla setzt wegen Lage im Roten Meer Produktion aus

Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat seine Produktion im Werk Grünheide bei Berlin für rund zwei Wochen weitgehend gestoppt.
Das teilte das Unternehmen mit. Der Schritt war vor knapp drei Wochen angekündigt worden. Grund ist nach Angaben Teslas eine Lücke in der Lieferkette als Folge der Angriffe von jemenitischen Huthi-Milizen auf Schiffe im Roten Meer. Dadurch hätten sich die Transportwege verschoben. Die Unterbrechung der Fahrzeugfertigung soll bis zum 11. Februar dauern.
Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden die wichtige Handelsroute zunehmend, die alternative Strecke über das Kap der Guten Hoffnung dauert länger.
In Grünheide arbeiten rund 11.500 Menschen für Tesla.

Das kommt dir bekannt vor?
Im Zuge der Corona-Pandemie wurden die globalen Lieferketten empfindlich gestört. Inzwischen haben die Störungen auf zahlreiche Wirtschaftszweige übergegriffen, auch die Konsumenten bekommen sie zu spüren. Eine kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht, was gravierende Folgen für weltweite Produktionsprozesse hat. Betroffen waren bei Ausbruch der Pandemie vor allem medizinische Schutzgüter – der Zusam­menbruch des internationalen Handels ließ aber auch in anderen Sektoren Liefer­engpässe entstehen.

Engpass Transportsektor

In der traditionellen Sicht auf Lieferketten spielte der Transport eine eher untergeord­nete Rolle, sowohl hinsichtlich der Wert­schöpfung wie auch als Kostenfaktor. Dies hat sich deutlich verändert: Fabrikschlie­ßungen in China Anfang 2020, Lockdowns in mehreren Ländern der Welt, Arbeits­kräftemangel, eine robuste Nachfrage nach handelbaren Gütern, Störungen der Logis­tiknetze und Kapazitätsengpässe haben die Frachtkosten stark ansteigen lassen und die Lieferzeiten merklich verlängert. Die tage­lange Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff »Ever Given«, (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) coronabedingte Sperrungen im Hafenverbund Ningbo-Zhoushan vor der Provinz Wuhan und im Hafen Yantian der Millionenmetropole Shenzhen hatten ehebliche Terminverzögerungen von Lieferungen aus China zur Folge.

Gerade in der Logistikbranche ist daher eine Diskussion entbrannt, wie Risiken reduziert werden können, ohne mit der Rückführung von Unternehmens- oder Herstellungsprozessen ins Inland (reshoring) eine vollständige Umkehr des seit Jahren betriebenen Outsourcings einleiten zu müs­sen. In der Konsequenz werden auch hier größere Anstrengungen unternommen, Transportmittel und ‑wege zu diversifizieren, um jenseits des stark belasteten inter­nationalen Containerverkehrs eine weit­gehend ungestörte Warenzirkulation über die Versorgungsadern des globalen Handels zu ermöglichen. Der Schienentransport und die Luftfracht könnten dabei für bestimmte Güter eine Alternative sein.
Ungeachtet dessen ist gegenwärtig ein drastischer Preisaufschlag bei den Transport­kosten zu verzeichnen, der weltweit eine Verteuerung der Güter zur Folge hat. Kos­tete vor der Corona-Pandemie im Januar 2019 der Transport eines Containers von Shanghai nach Hamburg noch 2.000 Euro, wurde im September 2021 erstmals ein Preis von 20.000 Euro aufgerufen. Dieser extreme Anstieg der Frachtraten durch Con­tainerknappheit und lange Wartezeiten der Schiffe vor verstopften Welthäfen macht deutlich, dass in der Abwicklung von Trans­portgeschäften kaum mehr Puffer vorhanden sind, die Engpässe in den Lieferketten abfedern könnten.


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7. “I care for you!” - Good News One: Seit dem 1. Januar müssen Spielzeugläden in Kalifornien geschlechtsneutrale Spielwarenabteilungen einrichten. Das 2021 verabschiedete Gesetz trat mit dem Jahreswechsel in Kraft. Kalifornien ist der erste Bundesstaat der USA, der eine solche Regelung erlassen hat, wie „Spiegel Online“ zuletzt berichtete.

Laut Gesetz sind in Kalifornien ansässige Einzelhandelsgeschäfte mit mehr als 500 Beschäftigten nun dazu verpflichtet, Spielzeug und Kinderpflegeprodukte mit Ausnahme von Kleidung in einer geschlechtsneutralen Abteilung verkaufen. Die Abteilung dürfen die Einzelhändler nach eigenem Ermessen kennzeichnen. Sie müssen dort laut Gesetzestext eine „angemessene Auswahl“ der von ihnen verkauften Artikel und Spielzeuge für Kinder ausstellen, wobei es egal sei, ob dieses „traditionell für Mädchen oder für Jungen vermarktet wurde.“

Good News One: Regierung handelt: Neuer Schutz für Schwangere vor Belästigung!!

Es ist eine der schwierigsten Situationen in ihrem Leben: Wenn eine Frau ungewollt schwanger wird - und nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. In dieser Lebenslage suchen viele Frauen Unterstützung in Beratungsstellen.

Hier erhalten sie wichtige Informationen über Schwangerschaft, Elternsein und auch über Schwangerschaftsabbrüche. In Deutschland ist ein solches Beratungsgespräch vor einer Abtreibung sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Doch gerade in diesen sensiblen Momenten werden Frauen immer häufiger Ziel von Belästigungen durch Abtreibungsgegner. Diese protestieren vor Beratungsstellen und Praxen, oft mit schockierenden Bildern, Flyern und Puppen, und üben verbalen Druck auf die Schwangeren aus.

Um diesen Frauen besseren Schutz zu bieten, hat die Bundesregierung nun reagiert. Familienministerin Lisa Paus (Grüne) legte einen Gesetzentwurf vor, der diese sog  “Gehsteigbelästigung” adressiert. Dieser wurde bereits am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen. “Wir bekommen leider von Trägern und Kommunen vermehrt Berichte, dass Frauen in diesen schwierigen Lebenssituationen belästigt und bedroht werden. Unser Gesetzentwurf soll hier Rechtssicherheit schaffen und den Frauen wieder guten Zugang zu Beratungsstellen ermöglichen”, erklärte Paus gegenüber n-tv.

In Deutschland ist die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche seit Jahren konstant bei etwa 100.000 jährlich, während die Proteste von Abtreibungsgegnern zunehmen. Der neue Gesetzentwurf sieht vor, dass Demonstrationen innerhalb von einem  bestimmten Radius um Beratungsstellen nicht mehr gestattet sind. Frauen sollen in Hör- und Sichtweite nicht gegen ihren Willen angesprochen werden. Zuwiderhandlungen könnten als Ordnungswidrigkeiten mit Geldstrafen bis zu 5.000 Euro geahndet werden.

“Wir stärken die Rechte von Schwangeren und machen einen wichtigen Schritt hin zur Selbstbestimmung der Frau”, betont Paus. “Hier hat Meinungsfreiheit ihre Grenzen, auch im Sinne des Schutzes des werdenden Lebens, der durch die ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung gewährleistet wird.”

Das Gesetz soll noch im Sommer durch den Bundestag gehen.

8. ElterndDaSein in heutiger Zeit - wie man eine gute Balance findet
Die Gleichzeitigkeit der Dinge spürte ich gerade zu Beginn des neuen Jahres , die Belastung über die Feiertage war enorm. Mit drei Kindern zumindest. Für meinen Mann mit Fulltimejob noch größer. Und ich weiß, dass es vielen von euch auch so ging bzw. geht. Was also tun, damit es einfacher wird? Schließlich verbringen wir 75 Prozent der Zeit mit unseren Kindern bis zum zwölften Lebensjahr und wollen diese natürlich so gut wie nur möglich für uns, für die Kinder und für unseren Partner gestalten. Aber die Geburt eines Babys verändert dann doch irgendwie alles. Schließlich gelten die Regeln des neuen Familienmitglieds auf einmal und wir müssen uns fügen. Was macht das mit uns, mit unserem Leben?

Denise (36) aus Gronau sagt, sie wolle ihr altes Leben gar nicht zurück: “Ich war 20, als ich mein erstes Kind bekam; alle zwei Jahre folgte das nächste. Im Laufe der Zeit habe ich mich zur Vollblutmama entwickelt, ich richte das ganze Leben nach den Kindern aus. Mein altes Ich möchte ich gar nicht zurück haben, für mich ist das Leben mit vielen Kindern genau richtig!”

Julia (42) aus Hörnum/Sylt sieht es genau anders: “Ich fühle mich zwiegespalten. Es war ein langer und komplizierter Weg, bis ich endlich schwanger war. Mein Herz könnte noch heute platzen,. wenn ich meine Tochter sehe. Sie ist abenteuerlustig, neugierig, aktiv. Und doch fühle ich mich häufig zwiegespalten. Die Lautstärke und das ständige Bereit-stehen- Müssen strengen mich an.”

Katrin (50) aus München fragt sich, ob man sich nicht so oder so immer weiterentwickelt: “Auch ohne Kinder wäre ich heute nicht mehr dieselbe. Man entwickelt sich doch laufend weiter. Aber klar, auch mich hat die Verantwortung umgehauen: Da liegt dieses kleine Wesen und ist von dir komplett abhängig. Zuerst hat mir die Einsamkeit zu schaffen gemacht. Ich hatte nicht eine Freundin mit Baby. Das wurde erst mit der Krabbelgruppe besser. Nach neun Monaten ging ich wieder in Teilzeit arbeiten, mit zwei Tagen in der Woche mit “Open End” im Büro - da habe ich mich wie ich selbst gefühlt!”

Hustle Culture (zu Deutsch etwa: “Kultur des Einsatzwillens”), Homeoffice, New Work: Die Arbeitswelt verlangt Müttern und Vätern einiges ab. Zum Berufsalltag kommen Kinderbetreuung, Betreuung von Angehörigen, Haushalt, Zeit für sich selbst und andere. In der Rush Hour des Lebens ist Zeit besonders kostbar und will eingeteilt sein.

Aktuelle Zahlen zeigen: Immer mehr Eltern mit Kindern unter drei Jahren sind erwerbstätig, viele sogar in Vollzeit. Viele Arbeitgeber:innen werben deshalb mit Familienfreundlichkeit, etwa durch Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Flexibilität kommt dem Familienleben entgegen, doch sie erfordert auch ein gutes Selbstmanagement und regelmäßige Pausen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales will Familien dabei unterstützen, eine gute Balance zu finden: Arbeitszeit einteilen, Homeoffice mit Kind oder Führen in Teilzeit - die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) bietet Wissenswertes und Tipps zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, alles Wissenswerte gibt’s unter dem Link: www.inqa.de/vereinbarkeit (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Gesund und leistungsfähig bleiben

Work-Life-Balance bedeutet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben. Dafür ist es wichtig, neben der beruflichen Arbeitszeit auch weitere alltägliche Anforderungen mit einzurechnen, etwa den Haushalt, die Einkäufe, Zeit mit den Kindern oder Angehörigen - und Zeit für die eigene Erholung. Der erste Schritt ist ein guter Überblick. Wo sind sie, die Zeitfresser? Wie viel Zeit bleibt eigentlich für mich? Eine Übersicht kann der erste Schritt zur gesunden Gestaltung sein. Ist der Überblick erst geschafft, wird es einfacher, Erholungszeit ganz selbstverständlich einzuplanen und genug Energie für alle Aktivitäten zu haben.

9. “Viele würden gerne den Reset-Knopf drücken” - der Zauber des Neuanfangs (Leben, Coaching, Psychologie)

Wir nehmen uns immer wieder vor, einen völligen Neustart zu machen. Viele würden gerne den Reset-Knopf drücken. In seltenen Konstellationen kann das wünschenswert sein. Doch wir Menschen werden mit bestimmten Anlagen geboren. Im Laufe unseres Lebens entwickeln sie sich. Wir schreiben eine Geschichte unter vielfältigen Einflüssen. Wenn wir einen Neuanfang wagen, überlebt ganz viel aus unserer Biografie. Es ist nicht vorstellbar, uns komplett neu zu erfinden. Das funktioniert nicht. Ein Neuanfang ist nur dann realistisch, wenn die Idee dazu nicht spontan kam und wenn er nicht das ganze Leben betrifft. Er muss sich auf konkrete Ziele beschränken. Das Stichwort ist “Weiterentwicklung”.

Natürlich gibt es auch so genannte “erzwungene Neuanfänge”. Das sind etwa die nach Todesfällen, wenn z.B. der Partner oder die Partnerin gestorben sind. Da muss man viele Bereiche des Lebens neu entdecken, neue Beziehungen knüpfen. Das sind Neuanfänge, die man sich nicht aussucht. Flutkatastrophen oder Migration gehören ebenfalls dazu.

Es gibt aber natürlich Eigenschaften, die solche Neuanfänge begünstigen. In der Forschung spricht man von fünf Persönlichkeitsdimensionen, drei davon sind hier relevant: Das ist zum einen die Offenheit für neue Erfahrungen, ganz klar Risikobereitschaft - wie man sie z.B. haben muss, wenn man sich selbstständig machen will. Und zuletzt Gewissenhaftigkeit. Man kann noch so offen und risikobereit sein, der Erfolg eines Neuanfangs hängt auch davon ab, wie man solche Veränderungsprozesse angeht, wie planvoll und motiviert.

Das Alter spielt eine wichtige Rolle. Die Forschung geht davon aus, dass Veränderungen der Persönlichkeit mit dem Alter abnehmen - auch wenn junge Leute meinen, die Älteren wären etwas unflexibel. Es ist eher so, dass es im Alter - etwa mit dem Ausscheiden aus dem Job - mehr Flexibilität gibt. Die Persönlichkeit verändert sich wieder stärker, auch konkrete Verhaltensweisen. Manchmal wachsen wir automatisch in neue Rollen hinein, wenn wir uns auf einmal um Enkelkinder kümmern. Hinzu kommt, dass wir im Alter häufiger gezwungen sind, uns mit gesundheitlichen Problemen auseinanderzusetzen. Therapeutische Hilfe kann mitunter sinnvoll sein. Manchmal sind auch Gespräche mit anderen hilfreich. Für die meisten Vorsätze zum neuen Jahr braucht es das natürlich nicht. Aber auch da ist es gut, sich bei Familie und Freunden Rat zu holen. Etwas Neues muss auch im sozialen Miteinander gelingen. Und ungesunde Muster im Verhalten und Denken behalten wir deshalb bei, weil sich das Muster gewohnt und damit sicher anfühlt. Gewohntes schlägt gesundes Verhalten! Denkt immer daran! Ein Lösungsansatz sollte natürlich darin liegen, neues, gesundes Verhalten zu üben, zu üben, zu üben. So baut man neue neuronale Verbindungen auf, die irgendwann zur automatischen “Autobahn” des eigenen Verhaltens und Denkens werden.

10.Community Corner: Ein Wolfsbarschfilet auf Belugalinsen-Gemüse (nach Dr. med. Anne Fleck “Die 70 einfachsten Gesund-Rezepte - unkompliziert und gesund kochen mit Doc Fleck”, S. 172f.)

Zubereitung ca. 30 Minuten , für 2 Personen (glutenfrei)

Für das Linsengemüse: 60g Belugalinsen, 60g Karotte, 60g Petersilienwurzel oder Pastinake, 60g Zwiebel, ½ Stange Staudensellerie, 20g Butter, 1 Zweig Rosmarin, Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 120-130g Gemüsebrühe, 1EL milder Weißweinessig

Für den Fisch: 2 Wolfsbarschfilets, evtl. restliche Gräten entfernt und Fisch in 4 Stücke geschnitten (wahlweise auch frischen Kabeljau), ½ TL Sonnenblumenöl, Meersalz, 2 Zweige Rosmarin.

TIPP: Den Fisch beim Braten auf der Hautseite erst dann wenden, wenn man einen knusprigen Rand sehen kann.

  • Für das Linsengemüse die Linsen in einem Sieb kurz unter fließendem kaltem Wasser abbrausen. Mit 250g Wasser in einen Topf geben (nicht salzen), zum Kochen bringen und 18-20 Minuten köcheln lassen. In ein Sieb abgießen, unter fließendem kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen.

  • Währenddessen Karotte, Petersilienwurzel, Zwiebel und Sellerie schälen bzw. putzen und in Stücke schneiden. Dann das Gemüse klein schneiden.

  • Die Butter auf mittlerer Stufe in einem Topf erhitzen, Gemüse und Rosmarin hinzugeben und 2-3 Minuten anschwitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen, dann die Brühe angießen, abdecken und 4-5 Minuten köcheln lassen, dabei zwischendurch umrühren. Abgetropfte Linsen und Essig zugeben, aufkochen und evtl. nachwürzen.

  • Für die Fischfilets: Unter fließendem Wasser (kalt) abpülen und trocken tupfen. Die Hautseite jeweils zweimal einschneiden.

  • Eine beschichtete Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Das
    Sonnenblumenöl darin ausstreichen und heiß werden lassen. Die Fleischseite der Fischstücke leicht salzen, dann mit der Hautseite in die Pfanne legen und 2 Minuten braten. Den Fisch wenden, den Rosmarin mit in die Pfanne legen und etwa 2 Minuten braten. Den Fisch wenden, den Rosmarin mit in die Pfanne geben und 30 Sekunden weiterbraten. Vom Herd nehmen und 1-2 Minuten in der Pfanne ruhen lassen.

  • Das Belugalinsen-Gemüse auf zwei Teller aufteilen, die Fischfilets darauf anrichten und servieren.

Wichtige Infos zu Belugalinsen: Es handelt sich um kleine runde Powerpakete, mit hohem Nährstoffgehalt ausgestattet. Sie enthalten B-Vitamine, Cholin, Magnesium. Beeindruckender Reichtum an wertvollem pflanzlichem Protein sowie Ballaststoffen. Wirkung: stark sättigend, cholesterin- und blutzuckerspiegelregulierend, wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf -und das Nervensystem aus.

Wichtige Infos zum Wolfsbarsch: Auch “Loup de mer” genannt. Glänzt kulinarisch, besonders durch das sehr feine, dezente Aroma des kalorienarmen, festen und grätenarmen Fleisches. Bringt einen hohen Gehalt an Eiweiß sowie den Reichtum an Jod, Magnesium und wertvollen Omega-3-Fettsäuren mit.

11. Inspiration „Sister des Monats“: Finanz- und Mindset-Coach Sabrina Brauch

1. Liebe Sabrina, magst du dich vorstellen?

Ja, gerne! Ich bin Sabrina, 38 Jahre jung, verheiratet und Mama von zwei Kindern (10, 7). Beide spielen leidenschaftlich Baseball, was dazu führt, dass wir sehr viel unterwegs sind und ich oft von unterwegs meinen Job wahrnehme. Ich bin jetzt seit 2019 selbstständig, Finanz- und Mindset-Coach und war vorher in einem Angestelltenverhältnis bei einem großen Finanzdienstleister - MLP. Hab’ aber dann für mich festgestellt, dass ich noch unabhängiger arbeiten und meine eigenen Vorstellungen verwirklichen möchte. Zudem hatte ich schlichtweg einen eigenen Antrieb, Dinge umzusetzen, Kund:innen zu beraten und habe dann festgestellt, dass die Zielgruppe von MLP mit meiner nicht so übereinstimmt und hab’ mich dann entschieden, nach knapp 16 Jahren, MLP zu verlassen und als unabhängige Maklerin an einen Maklerpool anzuschließen. Das mach’ ich auch mit sehr viel Freude, auch auf Instagram. Ein toller Ausgleich,  der aber auch Pausen benötigt. Denn die Realität sieht oft anders aus als auf Social Media. Die Pausen brauche ich, um allen Wünschen - als Mama, Unternehmerin und vor kurzem auch noch als Studentin - gerecht zu werden.

2. Was macht man eigentlich als Finanz- und Mindset-Coach?

Sehr, sehr viel! Sodass ich dann viele Personen in einer bin. Es gibt tatsächlich viel zu tun! Die unterschiedlichsten Dinge, die man in der Selbstständigkeit macht. Das heißt, es beginnt morgens in der Regel damit, dass ich meine Kinder fertigmache für die Schule. Dann mache ich in der Regel ein bisschen Sport - ich gehe eine Runde joggen oder ich mache Kraftübungen zu Hause. Das ist mir auch wirklich wichtig, damit ich den Kopf frei bekomme und alles, was auf mich einprasselt, verarbeite. Ohne Kaffee geht nichts. Und während ich diesen genieße, bearbeite ich meine E-Mails und schaue dann, was so ansteht. Ich habe dann zumeist Kund:innentermine, online, telefonisch bzw. in Präsenz. Darüber hinaus bearbeite ich Vorgänge um meine Kund:innen. Das, was wir besprochen haben oder frage Gesellschaften an. Das sind Aufgaben, die unter Verwaltung fallen. Darüber hinaus bin ich auf Social Media aktiv, akquiriere Neukund:innen, betreibe Kundenpflege und werde in einigen Aufgabe von meiner Assistentin unterstützt. Meinen Alltag gestalte ich grundsätzlich sehr kundenorientiert und flexibel, sodass ich auch z.T. abends oder am Wochenende arbeite. Als Mutter mit zwei Kindern und einem Job bekommt man seinen Alltag sehr gut gefüllt (lacht).

3. Wie wichtig sind Finanzfragen für dich persönlich?

Ich halte es für wichtig, sich mit Fragen rund um Finanzen zu beschäftigen. Es ist nicht überlebenswichtig würd’ ich jetzt einfach mal behaupten, aber es verpflichtet einen ja auch. Alles, was ich selbst regele, habe ich auch selbst in der Hand. Heutzutage gibt es noch zahlreiche Frauen, die diese Verantwortung an Ihren Mann abgeben. Ich finde es durchaus entscheidend, sich darüber zu informieren, um sich Ziele stecken zu können und einen Plan aufzustellen, wie man diese Ziele erreichen kann. Vor allem vor dem Hintergrund der Absicherung halte ich es für wichtig, sich die Möglichkeiten mal anzuschauen. Was passiert, wenn meine Kinder krank werden? Was kann ich machen, um Vermögen anzusparen? Vielleicht auch kurzfristig, falls im Haus auch etwas kaputt geht, mittelfristig, falls ich in etwas investieren möchte oder langfristig, z.B. ein Haus kaufen möchte, mir mein Traumauto leisten will oder für das Kind vorsorgen möchte, damit es eine gute Ausbildung machen kann. Auf diese Art und Weise kann ich ja auch schauen, was ich für mich tun möchte (unabhängig von der/dem Partner:in), damit es mir gut geht und zu sehen, wie ich diese Themen angehe und ob ich in die Umsetzung gehe. Und das ist eben auch dann wichtig, wenn die Frau mit dem Mann vereinbart hat, dass sie zu Hause bleibt. Mein Fokus liegt ganz klar bei den Frauen. Wir sollten hier viel mehr den Mut haben die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ob es jetzt die Altersvorsorge oder die Einkommensabsicherung (Berufsunfähigkeitsversicherung) etc ist. Wir haben es selbst in der Hand und brauchen jedoch manchmal jemanden der uns hier an die Hand nimmt und zeigt wie es geht.

4. Was sagst du zu Frauen und Finanzen?

Hier hat sich bereits in jüngster Vergangenheit viel bewegt. Nach wie vor ist jedoch der Handlungsbedarf groß. Trotz Frauenquote gibt es Nachteile. Auch im Bereich der Finanzen. Die gut situierten Frauen in der Gesellschaft haben auf jeden Fall einen besseren Zugang zu diesem Thema als die einfache Verkäuferin. Am besten gestellt sind natürlich diejenigen, die früh anfangen an bestimmten Themen zu arbeiten. Aber auch hier ist ganz klar herauszustellen, dass Unabhängigkeit mit Geld zusammenhängt. Dadurch schafft man Freiheit und einen viel größeren Spielraum. Würden Frauen ihre Chancen in diesem Bereich mehr nutzen, würde dies sicherlich auch dem sogenannten Gender Pay Gap entgegenwirken. In diesem Zusammenhang spielt natürlich auch das Mindset eine wichtige Rolle, was natürlich auch mit dem Selbstvertrauen in die eigenen Möglichkeiten und das eigene Können zusammenfällt. Dann lassen sich auch Fragen bzw. vielmehr die Forderungen gegenüber dem Arbeitgeber, aber auch dem Partner, mit dem man womöglich sein Familienleben plant, entsprechend zu kommunizieren. Je früher man mit solchen Themen startet, desto eher ist das Verständnis dann natürlich auch für finanzielle Bildung da.

5. Welche Finanztipps würdest du in der aktuellen Situation mitgeben?

Wir haben eine hohe Inflation, die Energiepreise sind hoch, alle sind noch coronagebeutelt, man merkt, die Welt ist etwas rauer geworden. Man merkt auch langsam, wie die Menschen weniger Geld zur Verfügung haben und vieles an Kapital einfach auch gebunden ist an das, was ich bereits oben an Faktoren aufgezählt habe. Aber dennoch rate ich zu schauen, was man tun kann. Es gibt immer Herausforderungen, vor denen man steht. Wichtig ist es abzuwägen, was man verdient, was man ausgibt und welche laufenden und zukünftigen Kosten da sind. Auch gefährlich ist es immer alles an Vermögen in den ETF, die Immobilie oder etwas anderes steckt. Eine gute Mischung machts aus Investition, Rücklage und Vorsorge. Auch Priorisierung und Überprüfen (einmal im Jahr) sind wichtige Punkte, die einfach dazugehören.

6. Wie legt man los, was muss man am Anfang besonders beachten, evtl. auch als Frau?

Do it! Also einfach machen. Und das einfach so früh wie möglich. Sich selbst um die Dinge kümmern. Nicht auf Schule abschieben! Es ist einfach so. Vielleicht werden wir irgendwann dazu kommen, Finanzlehre in den Schulen unterrichtet zu bekommen, aber noch ist es auf jeden Fall nicht so weit. Insofern muss man es selbst erlernen. Ich glaube, keiner kann mir sagen, dass er die Informationen nicht beschaffen kann. Ob ich mir jetzt ein Buch kaufe, einen Podcast höre oder Dinge auch google. Natürlich ist die Gefahr groß, dass man - wenn man viele Dinge weiß- sich verrennt und Quatsch aneignet. Aber es ist zugänglich und jeder hat die Möglichkeit an das Thema ranzugehen. Und ja dann gibt es die Möglichkeit, einen Finanzchoach wie mich zu nehmen, um Unterstützung zu bekommen. Und vor allem selbstständig machen, es für sich machen - egal, was Freund, Partner oder Freundin, Eltern sagen, die ja auch vorgefertigte Meinungen haben.

Es ist immerhin dein eigenes Leben und du triffst die Entscheidungen für dich und dein Leben. Von daher: Do it, do it, do it! Sich Selbstvertrauen schenken. Und wenn man Angst hat, dann Unterstützung z.B. durch mich holen, dann ist man auf jeden Fall einen gewaltigen ersten Schritt gegangen und dann klappt die Umsetzung auch - Versprochen!

Vielen Dank, Sabrina!

12.Schlusswort- dieses Mal aus der Rubrik “Politisches Statement”:

Sujet Auf den Punkt!

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