Gegen den Trink-Stress
Sechs gängige Trink·mythen werden hier unter die Lupe genommen, um herauszufinden: Ist der Trink-Stress wirklich nötig?
Mythos 1: Mindestens zwei Liter Wasser pro Tag
Das ist nicht wahr, sagt Uwe Knop, Ernährungs·wissenschaftler. Die benötigte Trink·menge sei sehr individuell und hänge von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von Alter, Gewicht, Kondition, Anstrengung und Temperatur. Wer im Sommer draußen körperlich arbeitet, muss mehr trinken als Menschen, die ihren Tag im klimatisierten Büro verbringen.
Außerdem nehmen wir auch über unser Essen viel Flüssigkeit zu uns – und zwar nicht nur, wenn wir Obst und Gemüse konsumieren., sondern auch über andere Lebensmittel, die in Wasser gekocht wurden.
Mythos 2: Trinken, bevor wir Durst bekommen
Das Gegenteil ist der Fall. Auch für Sportler. Denn Durst ist der beste Indikator dafür, dass wir Flüssigkeit brauchen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Menschen, die nieren·krank sind oder Diabetes haben, sollten regelmäßig trinken und sich nicht nur auf ihren Durst verlassen.
Mythos 3: Bei Hitze lau·warme Getränke
Über diese Frage streiten die Expert:innen. Sicher ist, dass man keine heißen Getränke zu sich nehmen sollte. Diese treiben die Körper·temperatur in die Höhe. Womöglich belasten lau·warme Getränke den Körper tatsächlich am wenigsten. Man darf trotzdem Kaltes trinken, wenn der Körper das zur Erfrischung verlangt.
Mythos 4: Dehydrierung durch Kaffee
Lange glaubte man, Kaffee würde Flüssigkeit rauben. Das Gegenteil ist aber der Fall. Was den Körper allerdings wirklich dehydriert, ist Alkohol. Denn Alkohol beeinflusst die Regulierung des Flüssigkeits·haushalts im Körper. Deshalb sollte man den Konsum an heißen Tagen reduzieren – oder zumindest zu jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser zusätzlich trinken.
Mythos 5: Man kann nicht zu viel trinken
Das stimmt nicht. Man kann zu viel trinken. Daran sind schon Sportler gestorben. Das Phänomen heißt Hyponatriämie, auf Deutsch Wasser·vergiftung. Wenn wir schwitzen, verliert der Körper Salz. Durch zu viel natrium·armes Wasser, z.B. Leitungswasser, sinkt der Salz·gehalt im Blut dann noch weiter. Es kommt zu Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel·gefühlen. Im Extrem·fall kann man sterben. Wer also viel trinken will oder muss, sollte auf natrium·haltige Getränke achten oder Salz über die Nahrung zu sich nehmen.
Mythos 6: Besser stilles Wasser als Wasser mit Kohlen·säure
Auch dieser Mythos ist nur ein Mythos. Der einzige Nachteil von Kohlensäure kann sein, dass man aufstoßen muss. Ansonsten handelt es sich hier nur um eine Frage des Geschmacks. Nur beim Sport ist stilles Wasser möglicherweise tatsächlich besser. Das liegt daran, dass Wasser mit Kohlensäure zu Schluck·auf führen kann oder einen Dehnungs·reiz auf den Magen ausübt. Beides kann beim Training unangenehm sein.
Foto von Lanju Fotografie (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) auf Unsplash (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)
Fragen zum Text:
1. An welchen Trink-Mythos hast du geglaubt?
2. Kennst du andere Trink-Mythen?
3. Wie viel Wasser trinkst du pro Tag?
4. Was sind deine Lieblingsgetränke?
5. Was bedeutet es, etwas unter die Lupe zu nehmen?
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