Passer au contenu principal

Zu wenige Intensivbetten für Kinder 

In Deutschland sind die Intensivstationen für Kinder überlastet. Es gibt zu wenige Pflegekräfte für die Betreuung der Kinder. Deshalb fehlen schon 40 Prozent der Bettenkapazitäten. Kinderintensivstationen haben dadurch momentan durchschnittlich weniger als ein Bett frei. Das berichtet Florian Hoffmann. Er ist der Generalsekretär der DIVI - das ist die Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Einerseits müssen Patienten von der Notaufnahme und vom Rettungsdienst aufgenommen werden. Zusätzlich gibt es aber auch Anfragen von anderen Kliniken, die um die Übernahme von Patienten bitten, weil sie selbst am Ende ihrer Kapazitäten sind. Leider muss jede zweite Kinderintensivstation die Aufnahme von schwer kranken Kindern ablehnen. Besonders in Großstädten sind diese Stationen oft wochenlang überfüllt. Das hat tragische Folgen, erklärt Dr. Michael Sasse von der medizinischen Hochschule Hannover: Kinder sterben, weil sie keinen geeigneten Platz in einer Klinik bekommen. Weil man dort, wo sie einen Platz bekommen, womöglich nicht auf die Notfälle der Kinder spezialisiert ist. Die Lage ist also äußerst dramatisch.

Die Situation ist besonders schlimm, weil es im Moment eine sehr große Infekt-Welle bei Kleinkindern gibt. Dieses Jahr kommen Infekte der Atemwege und Viruserkrankungen viel früher als sonst. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass das Immunsystem der Kinder in den letzten Pandemie-Jahren nicht genug trainiert wurde. Jetzt müssen drei Jahrgänge von Kindern diese Infekte sozusagen nachholen. 

Die Lage wird weiterhin dadurch verschärft, dass Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte bereits seit langer Zeit am Limit arbeiten. Zudem werden immer mehr Beschäftigte krank. Außerdem ist die Arbeit mit schwer kranken Kindern auch emotional besonders belastend. Deshalb fordert die DIVI, Intensiv-Pflegepersonal zu entlasten und deutlich besser zu bezahlen.

Zunächst aber versucht man, Platz auf den Kinder-Intensivstationen zu schaffen. Man verschiebt geplante Operationen, die nicht dringend sind, oder man führt sie ambulant durch. Mit solchen vorübergehenden Maßnahmen konnte man auch schon in der Corona-Pandemie freie Kapazitäten schaffen.

Quelle: 

https://www.swr.de/wissen/notfallmedizin-kinder-sterben-wegen-unterversorgung-100.html (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Photo von Daniele D'Andreti (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) auf Unsplash (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Textarbeit: Beantworte die Fragen!

1. Welche Gründe gibt es für die dramatische Lage auf den Kinderintensivstationen?

2. Welche Forderung hat die DIVI?

3. Was bedeutet es, einen Infekt nachzuholen?