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Für mehr Lockerheit bei Instagram und 1 Lifehack fürs Leben

Hallo ihr Lieben,

das mit dem regelmäßigen Newsletter übe ich noch. :D Doch mein letzter Linktipp wird euer Leben verändern, I promise!
Ok, genug des Clickbaiting. Hier kommt also der Newsletter, prall gefüllt mit allerlei Linktipps für diesen Monat. Außerdem ein kleiner Spoiler: Der Newsletter für zwischen den Feiertagen ist quasi auch schon fertig. ;) Ich dachte mir, in all der Festtags-Völlerei entschädige ich euch für den ausgefallenen November-Newsletter mit einem kleinen, aber feinen Newsletter mit lauter schönen Inhalten. Nichts Schweres, sondern zur Abwechslung einfach mal Kleinigkeiten, die entweder gute Laune machen oder die Seele streicheln. Wie klingt das?

Was mich betrifft, ist hier seit 6 Wochen einfach Ausnahmezustand. Ein Infekt jagt den nächsten, hier war glaub ich niemand mal eine Woche am Stück gesund. Deshalb fällt das Bloggen gerade schwer. Doch für diese Woche habe ich schon was Neues in der Pipeline und der nächste Paywall-Artikel ist auch schon in der Mache. 

Im Anschluss an die Linktipps gebe ich euch einen kurzen Überblick, was bei mir Business-mäßig so los war und erzähle euch von einer Erkenntnis, die ich in Bezug auf meine Selbstständigkeit hatte. Doch zuerst zu meiner kleinen, aber fein kuratierten Auswahl für Dezember.

Wer verliert, wenn Grad die Legalität gewinnt?

Die Ampel-Koalition steht vor der Tür und wird wohl noch diese Woche ihren und damit unseren Kanzler wählen. Ein Versprechen der Rot-Grün-Gelben Regierung: Sie geben das Hanf frei!
Bei vielen rief diese Meldung größte Freude hervor. Doch Mohamed Amjahid  von der taz stellt eine wichtige Frage: Wer verliert und wer gewinnt bei der Legalisierung von Gras eigentlich?
Die Legalisierungsdiskussion hat viele Facetten, durch diverse CBD-Produkte gilt der Effekt von Gras mittlerweile als derart salonfähig, dass wir häufiger über die Gefahren von Alkohol diskutieren als dass Gras in linken Kreisen überhaupt noch skeptisch beäugt wird. Hier eröffnet Amjahid eine Diskussion, die ich so sonst noch nirgends gesehen habe. Kolonialistische und rassistische Auswirkungen unseres Hanfkonsums werden genauso wenig thematisiert wie die Frage danach, was eigentlich aus nordafrikanischen Bäuerinnen oder den kriminalisierten Dealern in unterschiedlichsten Ecken Deutschlands wird, wenn weiße linke Hipster ihren Joint nun in der Apotheke bekommen. Amjahids Prognose: Analog zu den Entwicklungen in den USA werden primär weiße reiche Entrepreneurs von der Legalisierung profitieren. Zum Artikel geht es hier (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Geld fürs Schreiben? Nur für ungebundene, privilegierte Menschen, thanks!

Dass der Kulturbetrieb ein Problem mit ausgleichender Gerechtigkeit hat, ist ein offenes Geheimnis. Doch es schadet nicht, immer mal wieder darüber zu sprechen. Deshalb schrieb Maren Wurster für Zeit Online darüber, wie schwer es für Mütter eigentlich ist, Aufenthaltsstipendien in Anspruch zu nehmen.
Das Problem besteht darin, dass Begleitpersonen in diesen Stipendien oft einfach nicht vorgesehen sind - auch, wenn es kleine, nicht volljährige Schutzbefohlene sind, die man schlecht drei Monate zuhause vor dem Fernseher parken kann. Wurster berichtet, dass das Problem in der Struktur so auffällt, dass es mittlerweile mit "Other Writers" ein Kollektiv gibt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Anbieter von Aufenthaltsstipendien zu sammeln, die Mütter konsequent benachteiligen. Besonders delikat: Es handelt sich hier nicht zu knapp auch um aus Bundesmitteln geförderte Institutionen.
Das Problem ist nicht neu btw: Auch kinderlose Schreibende scheitern oft an Altersgrenzen oder ähnlichen Voraussetzungen, wenn sie nicht aus akademischen Verhältnissen kommen und sich ihren Lebensunterhalt und den Schreibtraum erst erarbeiten mussten. Bist du arm UND Mutter, summiert sich die Benachteiligung. So rechnet Wurster vor, dass sie, um das entdeckte Stipendium in Stuttgart in Anspruch nehmen zu können, mehr Geld für Kinderbetreuung und Co ausgeben müsste, als das Stipendium zur Verfügung stellt. Side note von mir: Das betrifft unterm Strich ja nicht nur Eltern. Auch Menschen mit zu pflegenden Angehörigen werden so konsequent ausgeschlossen. Den ganzen Text von Maren Wurster gibt es bei Zeit Online (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Alle bekommen recht, außer sie sind Mutter

Bleiben wir bei den Müttern. In einem beklemmendem Text berichtet Nora Noll in Der Freitag von zwei Müttern, die mit der hässlichen, frauenfeindlichen Seite unseres Familienrechts konfrontiert werden. Unbedingter Lesetipp auch für kinderlose Menschen, die mit Müttern befreundet sind!
Noll berichtet von zwei Müttern, die beide von den Erzeugern ihrer Kinder getrennt leben. Die eine bricht unter der Pandemie-Belastung fast zusammen und versucht, den Vater per Gericht zu mehr Umgang zu verpflichten. Ihr Gesuch wird abgeschmettert. Das Jugendamt hält fest: Der Umgang sei für den Vater beruflich schlicht nicht machbar. Dass auch die Mutter in diesem Fall gut qualifiziert und entsprechend berufstätig ist - geschenkt.
Die andere Mutter hat sich nach häuslicher Gewalt getrennt, wird allerdings vom Familiengericht in ein Wechselmodell gezwungen. Obwohl ihr Ex ihr auch nach der Trennung nachstellt, bleibt der Umgang über den Gewaltschutz hinweg bestehen. Ein typischer Fall, von dem man im Zusammenhang von Gewaltschutz und Umgangsrecht häufiger liest. Beiden Fällen zugrunde liegt der frauenfeindliche Anspruch an Carearbeit, den wir alle kennen: Kümmern soll sich bitte die Frau, außer ER zeigt plötzlich reges Interesse an den Kindern - dann gilt selbst Gewaltschutz plötzlich als Maternal Gatekeeping.
Besonders interessant wird dieser Artikel vor dem Hintergrund, dass die Ampel in ihrem Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt hat, das Wechselmodell zukünftig in den Mittelpunkt stellen zu wollen. Während das so manchen Vater in die Verantwortung holen soll, wird es aber für viele von Gewalt betroffene Frauen zum Problem. Ein Problem, das wir als Gesellschaft streng beobachten sollten.
Den ganzen Text von Noll gibts bei DER FREITAG (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

Gebt Insta die Leichtigkeit zurück!

Grober Themenwechsel. Oder vielleicht doch nicht. Immerhin leben wir alle mittlerweile unter dem Eindruck, dass politischer Aktivismus und politische Forderungen immer und unbedingt bei Instagram stattfinden müssen. Gerade Creators wie ich müssen an sich den Anspruch stellen lassen, immer und zu allem etwas Wichtiges zu sagen zu haben.
Da kommt der Appell von Hengameh Yaghoobifara bei der taz. Hengameh spricht über den neuen Mitmach-Sticker, der fleißig durch unterschiedliche Stories geistert - und die Kritik daran. Die üblichen Spaßbremsen haben sich nämlich schon darüber beschwert, dass dieser Sticker ja total Ich-bezogen sei und niemand irgendwelche Kinderfotos sehen wolle. Hengameh sagt, was ich denke: Ja, wir wollen eure Kinderfotos, Spotify Wraps und alte Erinnerungen sehen! Der Trend, dass Instagram hochpolitisch und todernst sein muss, hat laut Hengameh seinen Zenit überschritten und Info-Kacheln, die die immer selben Infos wiederholen, werden die Welt auch nicht mehr ändern.
Ganz alte Hasen erinnern sich vielleicht daran, dass ich letztes Jahr in einem Posting und auch in mehreren Stories etwas Ähnliches gesagt habe. ;) Für die Zukunft lege ich mir den taz-Artikel (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) einfach auf Wiedervorlage!

To-Do-Liste aber make it Selfcare

Der letzte Linktipp für heute ist einer dieser ominösen Tweets, die als Insta-Kachel geendet sind. Vorenthalten will ich ihn euch trotzdem nicht:

https://www.instagram.com/p/CW8L2LeL8MW/ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Der Clou ist ein ganz einfacher: Niemand schreibt dir vor, was wichtig genug für eine To-Do-Liste ist. Warum also nicht lauter Dinge drauf schreiben, die dir gut tun? Dabei schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Das Abhaken von To-Dos setzt so oder so Dopamin frei und verleiht dir damit ein Glückgefühl. Wenn du also deine eigene Selbstfürsorge auf die To-Do-Liste setzt und die dann auch noch abhaken kannst, ist gleich doppelt für dich gesorgt. Dank mir später! <3 

Ein bittersüßes Jahresende

Für mich ist das Jahresende nicht ganz so besinnlich wie es sein könnte. Ich blicke auf ein Jahr zurück, das unterm Strich trotz Reha recht auskömmlich war. Allein für HiPP durfte ich ein 30 Texte starkes Ratgeber-Paket umsetzen. Aber: Nun zum Jahresende habe ich im Dezember noch genau EINEN Auftrag im Kalender. Stand jetzt werden mir im Januar 1.400 Euro fehlen und wir gehen - mal wieder - an unsere letzten Reserven. Ich rede da vor allem so offen drüber, weil wir das Prekariat enttabuisieren müssen und ich bei Insta immer noch zu viele Business Coaches sehe, die die Selbstständigkeit als DIE Lösung verkaufen.
In der Hoffnung, dass sich doch noch etwas auftut, habe ich meine Über-mich-Seite (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und meine Referenzen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) mal aktualisiert. Wenn ihr jemanden kennt, der eine talentierte Copywriterin braucht, leitet das doch mal weiter. ;)

Ansonsten habe ich den Druck losgelassen, von der Dienstleisterin unbedingt zur Business-Ownerin mutieren zu müssen. Angestoßen hat das ein Kommentar, den ich bei Instagram las. Dort hieß es sinngemäß: Es gibt Creators, also Autorinnen, Texterinnen, Künstlerinnen, und es gibt Unternehmerinnen. Während die einen ihre Kunst immer auch unmittelbar in Zusammenhang mit ihrer Person sehen und sie vor allem aus der Lust an der Kunst erschaffen, blühen die anderen darin auf, ein Unternehmen zu erschaffen, das eines Tages auch ohne sie auskommt. Künstlerinnen verlieren an dem ständigen Druck des Verkaufens irgendwann die Lust am Schaffen, während Unternehmerinnen für das Marketing-Spektakel leben. Und es ist ok, entweder das eine oder das andere zu sein und es gibt nur ganz, ganz wenige, denen beides liegt.

Das ist jetzt sehr runtergebrochen, aber es räsonierte total mit mir. Ich glaube, der Struggle der letzten Jahre ist damit auf seine Quintessenz runtergebrochen. Ich war so davon überzeugt, dass ich ein Unternehmen brauche, das quasi für sich allein Geld verdient, dass mir die Freude am Schreiben davon gelaufen ist. Ich war überzeugt davon, nur langfristig von der Selbstständigkeit leben zu können, wenn ich Produkte kreiere, die eine Art "passives" Einkommen generieren. Nicht mehr nur Dienstleisterin sein. Doch wäre es so schlimm, "nur" Dienstleisterin zu sein? Wäre es wirklich ein Drama, "nur" meine Texte anbieten zu können?

Absolut nicht. Natürlich bediene ich damit das so oft verpönte "Zeit gegen Geld tauschen". Aber es ist nun einmal das, was ich gut kann. Mir liegt Produktentwicklung und Verkauf einfach nicht. Ich hab am meisten Freude an Texten und Workshops. Also bleib ich genau dabei. Auch wenn ich damit für immer "nur" Dienstleisterin bin.

Wenn ihr mich unterstützen wollt und noch kein Abo habt, dann schließt doch gern eins ab. Schon ab 3 Euro im Monat könnt ihr mich aktiv unterstützen, bekommt exklusive Inhalte und erfahrt von neuen Projekten als erstes. Ansonsten: Erzählt gern euren Freund*innen von mir.

Bis dahin esst ordentlich Kekse und bleibt gesund!

xoxo,

Celsy

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