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#9 Safe/r & Braver Spaces im Online Kontext

Kolumnenbeitrag vom 14.12.2024

 Das Wort “Safe Space” wurde in den letzten Jahren nicht nur ironisch und abwertend von rechten Akteur*innen in Verbindung mit der sogenannten „Woke Bubble“ verbreitet, sondern kommt immer mehr im alltäglichen Sprachgebrauch der Öffentlichkeit an. Ursprünglich als Konzept für sogenannte diskriminierungsfreie bzw. -sensible Räume gedacht, hat sich die Bedeutung heute in der allgemeinen Verwendung erweitert (oder verwaschen, wie man’s nimmt) und viele nutzen den Begriff mittlerweile, um einen sogenannten Wohlfühlort zu bezeichnen. Der Begriff war und ist aber politisch, auch wenn diese „Wohlfühlorte“ versuchen ihn zu entpolitisieren, indem sie bspw. auch politische Themen aus ihnen wortwörtlich bannen.

Historisch ist das Konzept aus der feministischen und schwul-lesbischen Bewegung erwachsen. Es sollten mit ihnen Räume zur Verfügung gestellt werden, in welchen Betroffene untereinander sich von der Diskriminierung, die sie selbst im Alltag erleben, erholen, miteinander darüber reden, sich vernetzen und empoweren können. Der Gedanke sich in der gegenseitig erlebten Verletzlichkeit zu begegnen und sich nicht vor Mikroaggressionen des Alltags als marginalisierte Person schützen zu müssen, erfüllt ein nachvollziehbares Bedürfnis dieser Gruppen, zu denen auch ich gehöre. Auch ich habe früher, besonders in bestimmten Phasen meines Lebens, mich sehr stark nach solchen Räumen gesehnt. Auf meinem Weg musste ich jedoch leider feststellen, dass das idealisierte Bild, das ich von diesen hatte, einfach aus verschiedensten Gründen nicht der Realität entsprach und nur mit sehr starken Bemühungen aller Beteiligten diesem überhaupt entsprechen kann. Das betraf online und offline Räume zu gleichen Teilen. In diesem Text konzentriere ich mich vor allem auf online Räume wie Twitch und Discord, was nicht bedeutet, dass die Ausführungen exklusiv auf diese anzuwenden sind und die Erfahrungen und das Wissen, die ich einbeziehe ausschließlich aus diesen stammen. Das bedeutet, dass dieser Text auch kein vollständiges Rezept liefern wird und kann, sondern die Konzepte besprechbar machen will und im besten Falle Reflexionsprozesse für unsere eigenen Online-Räume anstoßen soll.

 

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