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Die Quitten in Nachbars Garten 

Foniohirsebrei aus Westafrika zum Frühstück? Ensete-Brot mittags und zum Abendessen Maniok-Puffer an salzigem Seetang? Lottefee liest, denkt nach und ist skeptisch. Nachhaltige Lebensmittel, die äußerst widerstandsfähig und nährstoffreich sind? Die sogar der Trockenheit der Savanne trotzen? Das klingt nach Zukunft.

Hirse hatte schon einmal für kurze Zeit Einzug in Lottefees Küche gehalten. Doch das Versprechen einer schöneren Haut hatte den drögen Geschmack nicht wettgemacht. Aber vielleicht war Lottefee nicht geübt genug im Umgang mit dem sagenumwobenen Schönheitsbrei.

Ensete-Brot, das Brot aus der "falschen Banane", backt man in Äthiopien, nicht aus der Frucht, sondern aus Wurzeln und Stängeln. Wie belegt man das? Da muss natürlich "falsche Wurst" oder "falscher Käse" drauf. Wäre logisch, aber Lottefee mag keine Fakes. 

Das Wurzelgemüse mit dem Namen "Maniok" aus Südamerika erträgt geduldig Temperaturen bis zu 40 Grad, wohlgemerkt außerhalb des Kochtopfs. Puffer ja, aber Seetang? Das erinnert Lottefee an Gummi. Stärkehaltige Puffer mit Gummifäden? 

Da fällt ihr Blick auf die Quitten in Nachbars Garten, die seit Wochen ungeerntet am Baum hängen. Diese alte Obstkultur führt ein wahrhaft stiefmütterliches Dasein, obwohl sie in früheren Zeiten sogar als Heilpflanze eingesetzt wurde. Die Quitte ist anspruchslos und kommt mit vielen Extremstandorten zurecht. 

Vielleicht sollten wir erst einmal die heimischen Quitten ernten, bevor wir   uns falsche Bananenbrote belegen oder das Rezept mit dem salzigen Seetang ausprobieren, resümiert Lottefee und beißt in ein simples Butterbrot.

Guten Appetit wünscht Lottefee 

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