+++ Update Januar 2021 +++
Die Idee der Kreasphäre wächst und gedeiht in meinem Herzen. Inzwischen hat sich die Örtlichkeit in meinem inneren Schaukasten verändert. Statt eines Gutshofs ist ein Anwesen daraus geworden, eine Art Herrenhaus, ganz ähnlich der „Charles Xaviers School for Gifted Youngsters“ aus den X-Men-Filmen: herrschaftlich, hohe Räume, großer Park drumherum, ganz in der Nähe des Meers mit jede Menge Menschen, die dort arbeiten, sodass meine Mitbewohner und ich uns voll und ganz der Weiterentwicklung unserer kreativen Fähigkeiten hingeben können und viel viel viel Zeit mit den Stipendiaten und Gästen des Hauses verbringen können, die dort zeitweise leben.
Die restliche Idee der „Kreasphäre“ bleibt unverändert.
Seit dem letzten Update hat sich einiges verändert im Atelier am Rain: Der Corona-Pandemie ist es geschuldet, dass im Atelier selbst keine Kurse mehr stattfinden. Dafür sind seit Mai 2020 eine ganze Reihe von Online-Kursen, Video-Tutorials, Trainings und anderen Online-Angeboten entstanden.
Die virtuelle Kreasphäre lebt bereits!
Dafür danke ich allen meinen Ratgeber*innen, meinen Unterstützer*innen und natürlich den wunderbaren Teilnehmer*innen meiner Kurse, an vorderster Stelle jedoch meinen beiden besonderen Freundinnen Silvia Eichhoff (Instagram: @knallisart (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)), mit der ich den Podcast „Malfreunde FM – dein Podcast für Kreativität und Lebensfreude“ (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) aufnehme, und Silke Huechel-Steinbach. Mit ihr verbindet mich seit einem der ersten Happy Painting-Kurse eine Freundschaft, die weit über das kreative Schaffen hinaus geht. Beide Seelenverwandtschaften tragen viel zur Entwicklung der „Kreasphäre“ bei.
September 2019
Kreasphäre? Was ist das?
Die Antwort: ein Raum, in dem sich Menschen mit ihren schöpferischen Ideen treffen, ein kreativer Ort, ein Ort, an dem Kreativität gelebt, erlebt und sichtbar wird.
Seit ich diesen Text veröffentlicht habe, sind achteinhalb Monate vergangen – so viel Zeit, wie eine gewöhnliche Schwangerschaft dauert. Nun ist das „Kind“ geboren. Seit 16. Oktober 2019 gibt es das „Atelier Am Rain“ als lebendigen Ausdruck dessen, was ich mir einmal vorgestellt habe unter der „Kreasphäre“ (über die ursprüngliche Idee und wie sie entstand, lest ihr unten im Text).
Schreiben und Malen – dies sind meine persönlichen Ausdrucksmittel, wenn es um Kreativität geht. Beides verbindet sich in meinem Schaffen. Wenn ich schreibe, Texte für Sachbücher vornehmlich, dann male ich mit Worten aus, was ich mir vorstelle. Wenn ich male, gelangen immer auch Wörter auf das Bild, selbst wenn man sie am Ende nicht sieht.
Schreiben und Malen sind die beiden Bestandteile kreativer Tätigkeit, mit denen du rechnen darfst, wenn du mich im „Atelier Am Rain“ besuchst – das Malen wird überwiegen. Möglicherweise. Vielleicht möchtest du auch schreiben? Ausgangspunkt ist stets ein Kritzeln, eine Vorstufe des Schreibens, Schreiben über das, was dich gerade bewegt, was du denkst, was du fühlst, wie es dir geht, was dich beschäftigt. In Kunstkreisen nennt sich das „Journaling“. Von dort aus gehst du dein Bild an, allein oder mit meiner Unterstützung. Auf diese Weise sind deine Bilder von Anfang an unverwechselbar. Deins. Deine ganz persönliche Weise, dich der Welt mitzuteilen. Deine Welt mitzuteilen. Wie du sie siehst. Deine Weltsicht wird gebraucht.
Alles, was dazu nötig ist, ist dein Mut. Kein Wissen, kein Können, keine Technik, kein Material, nur Mut.
„Kunst kommt nicht von Können. Kunst kommt von Courage“, sagte Smudo einmal.
Recht hat er.
Probier es aus! Trau dich! Vertrau dir und dem, was in dir ist. Ich stehe dir bei, wenn du das Wunder entdeckst, das du bist.
Wir sehen uns im „Atelier Am Rain“!
Deine Andrea
…..
Und hier folgt der ursprüngliche Text vom Januar 2019:
Ich will euch die Entstehungsgeschichte erzählen.
In Vertretung für eine befreundete Autorin übernahm ich für eine dritte Autorin, die mir bis dato vollkommen unbekannt war, das Probelesen ihres Romans. Dies war eine genauso spontane Zusage und genauso aus dem Bauch heraus wie die Zusage vor anderthalb Jahren, ein Buch über Erfindungen aus Hessen zu schreiben. Kein Nachdenken. Nur die Worte: Ja, mache ich.
Auf diese Weise kam der Kontakt mit einer sich gerade entwickelnden Autorin zustande. Dieses Mal war ich die Mentorin, wo ich zuvor die Vorzüge genießen durfte, unter die Fittiche einer bereits erfolgreichen Autorin zu schlüpfen und von ihren Tricks und Kniffen zu lernen. Prima, dachte ich, eine Gelegenheit, das Gelernte direkt weiterzugeben.
Ich las also den Romaneinstieg – und hatte sofort aberhundert Ideen im Kopf, wie diese Roman-Hauptfigur eine werden könnte, die einen Spitzenplatz in der „Liga der außergewöhnlichen Heldinnen“ beansprucht. Diese Bezeichnung fiel mir im Moment der Rückmeldung an die Autorin ein. Und ich dachte: Hm. Da geht noch mehr.
Wir telefonierten über die ersten Ansatzpunkte, die ich für wichtig hielt, um Drive in die Geschichte zu bekommen, die Figur klarer herauszuarbeiten. Nun hätte sich eine andere Autorin vielleicht echauffiert, wie es mir denn einfallen könnte, ihren heiligen Text zu zerrupfen und Änderungsvorschläge zu machen. Das habe ich alles schon erlebt. Doch hier hatte ich es mit einer Autorin zu tun, die empfangsbereit war, die unterschwellig das Gefühl hatte, etwas fehlte noch, und die Lust dazu hatte, das Fehlende aufzuspüren und voranzugehen.
Im Telefonat fiel irgendwann der Satz, der mir ab da nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich sagte zur ihr: „Weißt du, ich werde sowieso irgendwann einmal ein Seminarhaus haben, in dem ich andere Autorinnen bei ihren Romanprojekten unterstütze. Also kann ich mit dir ja schon einmal üben.“ Gesagt. Ohne nachzudenken. Direkt aus dem Bauch heraus.
Ab diesem Zeitpunkt hatte mich die Idee in ihren Bann geschlagen. Immer öfter dachte ich an dieses Seminarhaus. Zunächst noch sollte es am Meer stehen, mit Hängematten auf der Veranda. Ganz vielen Hängematten. Die Hängematten sind geblieben in meiner Vorstellung, inzwischen aber darf das Gebäude sich auch gern irgendwo in meiner Umgebung befinden. Die Rhön ist schön und auch im Vogelsberg oder im Knüll lässt es sich gut aushalten.
Von Anfang an hatte ich ein Grundkonzept im Kopf: Mein Mann und ich hätten eine Wohnung in diesem Haus, die wir jederzeit nutzen können. Daneben gibt es Stipendiatszimmer für Kreative verschiedener Couleur, bevorzugt Malerinnen und Autorinnen. Männer sind willkommen, aber lieber arbeite ich mit Frauen. Diese Künstlerinnen dürfen für eine bestimmte Zeit im Jahr kostenfrei dort wohnen. Das wäre der Stipendiatsanteil. Darüberhinaus vermieten wir die Zimmer natürlich auch, das Anwesen will ja von irgendetwas bezahlt werden. Mindestens ein Zimmer unterm Dach hat ein Glasfenster, kann also als Atelier genutzt werden.
Wer gern Coaching wünscht, eine Mentorin möchte, mit dem teile ich gern die Erfahrungen, die ich im Leben wie im Schreiben gemacht habe. Wir reden in langen Spaziergängen über Blockaden, nicht hilfreiche Denkweisen und limitierende Glaubenssätze und kommen so den Stellen auf die Spur, wo die kreative Energie ausgebremst ist.
Es gibt Nebengebäude, in denen Veranstaltungen stattfinden: Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Kunsthandwerkermärkte, und Werkstätten, um Bilderrahmen anzufertigen, Objekte und Gebrauchsgegenstände zu schnitzen, eventuell eine Schmiede. Ein großer Garten umgibt das Haus, in dem Blumen wachsen und wir – möglicherweise in solidarischer Landwirtschaft – mit den Bewohnern des Dorfes zusammen Gemüse und Obst anbauen. Vielleicht ist ein See in der Nähe.
Die Vorstellungen wurden so konkret, dass ich eines Morgens aufstand und anfing zu zeichnen. Das Bild unten kam dabei heraus – Antiperfektion in Perfektion ?
Kennt irgendjemand dieses Gebäude oder weiß, wo es steht?
Ich vertraue dem Universum ganz fest, dass wir uns eines Tages finden, dieser Komplex und ich. Wenn die Zeit dafür reif ist.
In der Zwischenzeit schickte mir das Universum Kain Ramsey, einen Life Coach aus Schottland, der seine Kurse über eine Online-Lernplattform anbietet. Ich fing mit einem Achtsamkeitstraining an, landete schließlich in seinem „Life Coaching Certification Course“, dem ich mit Begeisterung folgte und der mir selbst unglaublich nützlich war. Wieder ein Baustein mehr in Richtung Mentorinnendasein?
Aber ja! Doch dazu in einem anderen Beitrag mehr, in dem es ums Coaching und die Gründe dafür geht.
Nur so viel im Moment: Ob ich jemals im Leben dieses Seminarhaus finden werde, ist mehr als fraglich. Ob ich es werde finanzieren können, noch fraglicher. Beides ist aber kein Grund, weshalb es keine Kreasphäre geben sollte. Dann existiert sie eben zunächst nur in der virtuellen Welt. Und irgendwann wird es sie dann im echten Leben geben. Mein Herz weiß, dass es so ist.
Und falls nicht, habe ich auf dem Weg dahin eine unglaubliche Menge dazugelernt.
Andrea vom Atelier am Rain!