Wie es mir ein Jahr nach der Trennung geht & Hoffnungsecke
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Heute scheint die Sonne am stahlblauen Himmel.
Aber sie kann mich nicht täuschen.
Denn es ist bitterkalt.
Tapfer stapfe ich in den Garten mit Thermosocken und Stiefeln an den Füßen und einer Wollmütze auf dem Kopf. Es ist noch zu früh, um zu säen und den Boden zu bearbeiten. Es ist zu früh zum Kompostsieben und zum Pflanzen. Der Beginn des Februars markiert das neue Bauernjahr. Kein Wunder, dass es mich nach draußen zieht. Dort, wo die Sonne nicht hinreicht, liegt eine Decke aus weißem Frost. Im Vorgarten blüht ein kleines Büschel Winterlinge. Die Stauden vom letzten Jahr stehen immer noch. Sie rascheln trocken, wenn der eisige Ostwind hindurchfährt.
Das Lebendigste ist die Krähe auf meinem Dach mit ihrem ölig-glänzenden Gefieder, die im Flug eine Walnuss auf die Straße fallen lässt. Die Nuss springt auf, die Krähe hüpft ihr siegesgewiss hinterher. Wann immer es auf der Straße klackert, muss ich lächeln.
Mit der Gartenschere gehe ich ans Werk und rode die alten Stauden, so dass die Triebspitzen der Schneeglöckchen und Narzissen und Tulpen zum Vorschein kommen können. Meter um Meter schneide ich die hohen, harten Stängel zurück, reiße vorwitzigen Efeu aus der Erde und entdecke dabei das schüchterne Grün der Fetthennen und Rudbeckien, die in den Startlöchern stehen und sich genauso wie ich nach vorne sehnen. Es riecht nach nasser, kalter Erde.

Lange halte ich es nicht aus im Garten. Meine Füße schmerzen vor Kälte, die Finger sind steif gefroren. Zufrieden betrachte ich mein Werk, bevor ich in die Wärme des Hauses flüchte.
Es ist mir jedes Jahr ein Mysterium, wie aus dieser kahlen, strubbeligen, eisigen Fläche binnen weniger Wochen und Monate ein Füllhorn von bunter Fruchtbarkeit wird, wo sich Tulpenmeere mit Borretsch und Beinwell und Vergissmeinnicht und Zierlauch ein Wettrennen liefern und das berauschte Summen tausender Bienen und Hummeln sich als Klangteppich über das wiegende Grün legt.


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