GKW18 Arbeitslosigkeit, Resignation, Faschismus. Die Marienthal-Studie 1933
Mit dem Soziologen Jakob Hartl sprechen wir über eine bahnbrechende Studie in der Zeit des Roten Wien. Die Marienthal-Studie von 1931-1932 (publiziert 1933) hat nicht nur Wissenschaftsgeschichte geschrieben, sondern auch spannende Erkenntnisse zur Frage geliefert, ob Massenarbeitslosigkeit zu Revolution oder Resignation führt.
Während sich Arbeitslose in Chicago nach der Weltwirtschaftskrise 1929 politisch organisierten (siehe GKW01), machte sich zeitgleich im österreichischen Marienthal die Resignation breit. Früher noch Hochburg der Arbeiter*innen-Bewegung, wurden die Menschen nach wenigen Jahren der Arbeits- und Perspektivlosigkeit empfänglich für den Faschismus.
Was waren die Unterschiede zwischen Chicago und Marienthal? Was sagen uns die Ergebnisse für die aktuellen Faschismusentwicklungen in Ostdeutschland? Und was können sich die heutigen Sozialwissenschaften am Selbstverständnis der Forscher*innen im Roten Wien abschauen?
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