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Bist Du ein Faktenverifizierer, ein passiver Faktenkonsument oder ein Faktenignorierer?

Durch die Linse der systemischen Therapie kann die komplexe Welt der sozialen Medien und das Phänomen der Fake News besser verstanden werden. Steve de Shazer, ein Pionier auf diesem Gebiet, hat seine Klienten in drei Typen eingeteilt: Kunden, Besucher und Kläger. Diese Einteilung ermöglicht eine neue Perspektive auf das Verhalten der Nutzer in den sozialen Medien.

Wer war Steve de Shazer?

Steve de Shazer war ein bekannter Psychotherapeut, der die lösungsorientierte Kurzzeittherapie entwickelte. Seine Kategorisierung von Klienten in Kunden, Besucher und Kläger bietet einen nützlichen Rahmen, um das Verhalten von Menschen zu verstehen und effektive Interventionsstrategien zu entwickeln.

Soziale Medien durch die Linse von De Shazer

Lassen Sie uns nun diese drei Kategorien in den Kontext von Social Media stellen:

  1. Die Kunden: (Faktenverifizierer)
    Sie engagieren sich aktiv in sozialen Medien und nehmen Faktenchecks ernst. Sie erkennen die Bedeutung von verifizierten Informationen und sind bereit, ihre Meinung auf der Grundlage neuer und genauerer Informationen zu ändern.

  2. Die Besucher: (Passiver Faktenkonsumenten)
    Diese Nutzer nutzen soziale Medien eher passiv. Sie nehmen Informationen so auf, wie sie präsentiert werden, und beteiligen sich selten aktiv an Faktenchecks.

  3. Die Kläger: (Faktenignorierende)
    Dies sind Nutzer, die Faktenchecks ablehnen und an ihren bestehenden Überzeugungen festhalten, unabhängig von den Fakten. Sie können sogar zur Verbreitung von Fake News beitragen, indem sie ungenaue Informationen teilen.

Im Detail:

Faktenverifizierer: Für die „Kunden“, also die Nutzer, die Faktenchecks ernst nehmen, stellen sie eine wertvolle Ressource dar.

Sie ermöglichen es ihnen, genaue Informationen zu finden und diese mit anderen zu teilen. Kunden können durch Faktenchecks dazu beitragen, Fehlinformationen zu entlarven und die Verbreitung ungenauer oder irreführender Informationen einzudämmen. Indem sie ihre Fähigkeit zur Unterscheidung von Fakten und Fiktion stärken, tragen sie zur Schaffung einer vertrauenswürdigen Informationsumgebung bei.

Passiver Faktenkonsumenten: Für die „Besucher“ ist die Kenntnis und das Verständnis von Faktenchecks von großer Bedeutung.

Oft nehmen sie Informationen passiv auf, ohne diese aktiv zu überprüfen. Faktenchecks helfen ihnen dabei, die Glaubwürdigkeit von Informationen und die Zuverlässigkeit der Informationsquellen besser zu verstehen. Indem sie lernen, wie Faktenchecks funktionieren und wie sie genaue Informationen von Fehlinformationen unterscheiden können, verbessern sie ihre Fähigkeit, kritisch zu denken und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Faktenignorierende: Bei den „Klägern“ besteht jedoch die Herausforderung darin, sie davon zu überzeugen, die Bedeutung von genauen Informationen anzuerkennen.

Oft lehnen sie Faktenchecks ab und halten an ihren bestehenden Überzeugungen fest, unabhängig von den vorgelegten Beweisen. Hier kommt die Rolle von Organisationen wie Mimikama ins Spiel. Mimikama engagiert sich aktiv in der Überprüfung von Fehlinformationen und der Bereitstellung von verifizierten Fakten. Durch eine strategische Kommunikation und den Einsatz von differenzierten Ansätzen kann versucht werden, die „Kläger“ zum Nachdenken anzuregen und ihre Haltung gegenüber genauen Informationen zu beeinflussen. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz von Geschichten und Narrativen geschehen, die mit ihren Überzeugungen und Werten resonieren, oder durch den Aufbau von Vertrauen und das Betonen von Empathie und Verständnis.

Beispiele für Beiträge, die ein Kunde, ein Besucher und ein Kläger möglicherweise auf Facebook schreiben würden:

Kunde (Faktenverifizierer): „Gerade einen Faktencheck durchgeführt und festgestellt, dass diese Behauptung nicht den Tatsachen entspricht. Es ist wichtig, genaue Informationen zu verbreiten, um Missverständnisse zu vermeiden. Hier sind die verifizierten Fakten, damit alle gut informiert sind. „

Besucher (Passiver Faktenkonsument): „Wow, das ist interessant! Ich habe gerade einen Artikel gelesen, der behauptet, dass Vitamin C das Immunsystem stärkt. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren und hoffe, dass es funktioniert. Was denkt ihr darüber? „

Kläger (Faktenignorierender): „Diese sogenannten Faktenchecker sind doch alle gekauft! Ich glaube nicht an diese angeblichen „Fakten“. Sie versuchen nur, ihre Agenda voranzutreiben. Ich werde weiterhin meinen eigenen Standpunkt verteidigen, egal was sie sagen!“

Diese Beispiele veranschaulichen, wie verschiedene Nutzertypen ihre Ansichten und Meinungen auf Facebook ausdrücken könnten, je nach ihrer Einstellung zu Faktenchecks und ihrer allgemeinen Einstellung zu Informationen.

Sei kein „Kläger“, sei ein „Mimikamer“!

Ratschläge für Kunden (Faktenverifizierer)

  1. Bleiben Sie kritisch: Selbst die vertrauenswürdigsten Quellen können Fehler machen. Überprüfen Sie immer die Fakten, bevor Sie Informationen teilen.

  2. Bildung teilen: Nutzen Sie Ihre Medienkompetenz, um anderen zu helfen. Teilen Sie Ressourcen und Tipps, um anderen zu helfen, Falschinformationen zu erkennen.

  3. Respektvolle Diskussion: Wenn Sie Falschinformationen korrigieren, tun Sie dies respektvoll und geduldig. Konfrontation kann dazu führen, dass Menschen sich in ihren Überzeugungen vergraben.

Ratschläge für Besucher (Passiver Faktenkonsument)

  1. Aktive Beteiligung: Passivität kann zur Verbreitung von Falschinformationen beitragen. Werden Sie aktiv in der Überprüfung und Verbreitung von Informationen.

  2. Kritische Betrachtung von Quellen: Schauen Sie über die Überschrift hinaus und prüfen Sie, wo die Informationen herkommen. Sind sie von einer zuverlässigen Quelle?

  3. Lernen Sie Faktenchecks: Es gibt viele Ressourcen, die Ihnen helfen können, Fakten zu überprüfen und Falschinformationen zu erkennen. Nutzen Sie diese.

Ratschläge für Kläger (Faktenignorierende)

  1. Offenheit für neue Informationen: Es ist natürlich, an unseren Überzeugungen festzuhalten, aber es ist wichtig, offen für neue Informationen zu sein. Niemand hat immer recht.

  2. Überprüfung von Quellen: Auch wenn eine Information Ihre Ansichten bestätigt, prüfen Sie immer die Quelle. Ist sie glaubwürdig und zuverlässig?

  3. Vermeidung von Informationsblasen: Es ist leicht, in einer Blase zu enden, in der alle die gleichen Ansichten haben. Suchen Sie aktiv nach unterschiedlichen Perspektiven, um ein vollständigeres Bild zu erhalten.

Wie erreichen wir die „Kläger“ (Faktenignorierer)?

Eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen Fake News ist es, die „Kläger“ zu erreichen. Ihre Ablehnung von Faktenchecks und ihre Bereitschaft, Falschinformationen zu teilen, machen sie zu einem schwer erreichbaren Publikum. Aber kann man sie überhaupt erreichen?

Die Antwort ist etwas kompliziert. Zunächst müssen wir anerkennen, dass Überzeugungen tief verwurzelt und oft resistent gegen Veränderungen sind, insbesondere wenn sie Teil der Identität einer Person sind. Die Konfrontation mit einem Faktencheck kann bei den „Kläger“ oft auf Widerstand stoßen und sie noch stärker an ihren Überzeugungen festhalten lassen - ein Phänomen, das als „Backfire-Effekt“ bekannt ist.

Der Backfire-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Menschen trotz eindeutiger Beweise oder Fakten, die ihren Überzeugungen widersprechen, an ihren Ansichten festhalten oder diese sogar verstärken. Anstatt ihre Meinung zu ändern, verteidigen sie diese noch intensiver. Dies kann auf Abwehrmechanismen und selektive Wahrnehmung zurückzuführen sein. Der Backfire-Effekt ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich und hängt von individuellen Faktoren ab.

Aber man darf nicht aufgeben. Es gibt Strategien, die helfen können, die „Kläger“ zu erreichen. Eine Möglichkeit besteht darin, Fakten so zu präsentieren, dass sie die Weltsicht der „Kläger“ nicht herausfordern, sondern integrieren. Beispielsweise könnten Geschichten und Erzählungen, die mit ihren Überzeugungen und Werten übereinstimmen, wirksamer sein als reine Fakten. Ansonsten könnten Ansätze, bei denen Empathie und Verständnis im Vordergrund stehen und nicht die Konfrontation, erfolgreicher sein.

Wenn Kläger sich nicht an oben angeführte Ratschläge halten, kann dies verschiedene Auswirkungen haben:

  1. Bestätigungsfehler: Wenn Kläger nicht offen für neue Informationen sind, können sie an falschen Überzeugungen festhalten und weiterhin Falschinformationen verbreiten. Dies kann zu einer Verstärkung ihrer bereits vorhandenen Standpunkte führen und ihre Fähigkeit einschränken, objektive und genaue Informationen zu erkennen.

  2. Verbreitung von Falschinformationen: Indem Kläger Quellen nicht überprüfen und sich in Informationsblasen einschließen, tragen sie zur Verbreitung von Falschinformationen bei. Ohne eine kritische Prüfung der Informationen, die sie teilen, können sie unwahre oder irreführende Inhalte weiterverbreiten, was zu einer weiteren Verbreitung von Fehlinformationen führt.

  3. Verlust der Glaubwürdigkeit: Wenn Kläger wiederholt Falschinformationen verbreiten und die Überprüfung von Quellen vernachlässigen, kann dies ihre Glaubwürdigkeit in sozialen Medien beeinträchtigen. Andere Nutzer könnten ihr Vertrauen in ihre Beiträge und Ansichten verlieren, was zu einer Verringerung ihrer Einflussnahme und Wirksamkeit führen kann.

  4. Verpasste Chance zur persönlichen Weiterentwicklung: Indem Kläger unterschiedliche Perspektiven und Informationen ablehnen, können sie die Möglichkeit verpassen, ihr Wissen zu erweitern und ihre Denkweisen zu überprüfen. Offenheit für neue Informationen und verschiedene Sichtweisen ermöglicht eine persönliche Weiterentwicklung und ein tieferes Verständnis komplexer Themen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Einhaltung dieser Ratschläge Klägern helfen kann, ihre Informationskompetenz zu verbessern, eine breitere Perspektive zu entwickeln und zu einer informierten und offenen Diskussionskultur beizutragen.

„Könnte es sein, dass ich selbst ein ‚Kläger‘ bin? Niemals, das kann unmöglich sein.“

Es ist möglich, dass jemand, der zu der Gruppe der „Kläger“ gehört, möglicherweise nicht erkennt oder akzeptiert, dass er ein Kläger ist. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel kognitive Verzerrungen, die dazu führen, dass Menschen ihre eigenen Überzeugungen und Meinungen als objektiv und wahr betrachten.

Es kann eine Herausforderung sein, jemanden darauf aufmerksam zu machen, dass er oder sie ein Kläger ist, insbesondere wenn er oder sie stark an seinen Überzeugungen festhält und dazu neigt, Fakten oder Beweise, die diesen Überzeugungen widersprechen, abzulehnen. In solchen Fällen ist es wichtig, einen respektvollen und dialogorientierten Ansatz zu wählen, um die Person zum Nachdenken anzuregen.

Eine Möglichkeit, zu zeigen, dass jemand ein Kläger ist, besteht darin, die Logik hinter den Argumenten und Standpunkten infrage zu stellen. Durch gezielte Fragen und das Aufzeigen von Widersprüchen in den Aussagen kann die Person dazu angeregt werden, ihre eigene Position zu überdenken. Es kann hilfreich sein, alternative Perspektiven und Informationen anzubieten, die eine differenziertere Sichtweise ermöglichen. Der Schwerpunkt sollte auf einem offenen und respektvollen Gespräch liegen, in dem die Person ermutigt wird, ihre Überzeugungen zu reflektieren und ihre Denkmuster zu überprüfen.

Nicht jede Person wird jedoch immer offen für solche Hinweise sein. Manche Menschen können in ihrer Meinung sehr gefestigt sein und sich jeder Herausforderung verschließen. In solchen Fällen ist es möglicherweise nicht möglich, die Person zu überzeugen oder zu einer Änderung ihrer Position zu bewegen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, seine eigenen Überzeugungen und Meinungen zu hinterfragen und offen für neue Informationen zu sein.

Kann es aber nicht auch sein, dass „Kläger“ unerreichbar und am Ende vielleicht auch uneinsichtig sind?

Das ist möglich. Manche „Kläger“ sind uneinsichtig und schwer zu erreichen. Trotz wiederholter Versuche, ihnen genaue Informationen und Fakten zu liefern oder alternative Perspektiven aufzuzeigen, halten sie hartnäckig an ihren Überzeugungen fest und lehnen jede Veränderung ab. Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen in einer solchen Haltung verharren können, z. B. emotionale Bindungen an bestimmte Überzeugungen, starke Identitätsbindungen oder die Ablehnung von Informationen, die ihr Weltbild bedrohen.

In solchen Fällen kann es wichtig sein, die eigenen Erwartungen anzupassen und zu akzeptieren, dass nicht jeder bereit ist, seine Meinung zu ändern. Es ist nicht immer möglich, jeden Einzelnen zu erreichen oder zu überzeugen. Stattdessen kann es sinnvoll sein, Ressourcen und Anstrengungen auf andere Zielgruppen zu konzentrieren, die offener für den Informationsaustausch sind.

Trotzdem ist es wichtig, weiterhin auf die Notwendigkeit von genauen Informationen und Fakten hinzuweisen, und zwar nicht nur für die „Kläger“ selbst, sondern auch für andere Personen, die möglicherweise ihre Beiträge lesen oder mit ihnen interagieren. Allgemeine Bemühungen zur Förderung einer informierten Gesellschaft können dazu beitragen, dass Fakten und genaue Informationen verfügbar bleiben und eine breitere Wirkung haben.

Fazit

Die Herausforderungen im Umgang mit Fake News und Desinformation sind zweifellos groß, aber nicht unüberwindbar. Indem wir uns die Erkenntnisse und Strategien von Steve de Shazer zunutze machen und uns darauf konzentrieren, alle Nutzer zu erreichen, einschließlich der „Kläger“, können wir die Informationslandschaft und die Meinungsbildung positiv beeinflussen. Es ist wichtig, eine besser informierte und kritischere Online-Gemeinschaft zu fördern.

Wir von Mimikama setzen uns mit Leidenschaft dafür ein, Faktenchecks und korrekte Informationen für alle zugänglich zu machen. Unsere Arbeit besteht darin, Fehlinformationen zu entlarven, geprüfte Fakten bereitzustellen und die Informationskompetenz der Nutzer zu stärken. Wir sind uns bewusst, dass es nicht immer einfach ist, alle Menschen zu erreichen oder ihre Meinung zu ändern. Dennoch lassen wir uns nicht entmutigen und setzen unsere Bemühungen zur Förderung einer informierten und aufgeklärten Gesellschaft fort.

Die gemeinsame Anstrengung von Organisationen wie Mimikama, Nutzern, Plattformbetreibern und der Gesellschaft als Ganzes ist entscheidend, um die Verbreitung von Fake News einzudämmen und eine vertrauenswürdige Informationsumgebung zu schaffen. Indem wir die Bedeutung von Faktenchecks betonen, alternative Ansätze verfolgen und auf Dialog und Empathie setzen, können wir einen nachhaltigen Wandel herbeiführen und eine Kultur fördern, in der korrekte Informationen geschätzt und Fehlinformationen bekämpft werden.

Sei kein „Kläger“, sei ein „Mimikamer“!

Werde Teil von Mimikama und unterstütze uns dabei, eine informierte und kritische Community zu fördern. Lass uns gemeinsam Fake News bekämpfen und korrekte Informationen verbreiten. Sei kein „Kläger“, sondern ein „Mimikamer“ - jemand, der aktiv dazu beiträgt, die Wahrheit zu finden und Fehlinformationen zu entlarven. Gemeinsam können wir eine vertrauenswürdige Informationslandschaft schaffen und eine Welt gestalten, in der Wissen und Fakten zählen.

Ein herzlicher Dank geht an Kurt Madlmayr für seine inspirierende Aussage, die mich dazu motiviert hat, diesen Artikel zu verfassen. Seine Worte haben dazu beigetragen, die Bedeutung von Faktenchecks und genauen Informationen zu betonen und zeigen, wie wichtig es ist, gegen Fake News vorzugehen.

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