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jotty.art - die Entstehung

Am Anfang war da nur ein glatter Cut, ein runder Bauch und ein leeres Kinderzimmer.

Es war 2019 und ich bereitete alles für meinen Schlussstrich für meine Selbstständigkeit vor. Ich sollte Mama werden und meine Idee für happy-newspapers war nach der ersten Ausgabe schon wieder Geschichte. Denn so, wie ich mir das vorgestellt hatte, war es als One-Woman-Show mit Kind nicht umsetzbar. Ich brauche einen Cut - alle Produkte wie Postkarten, Kalender und co. sollten bis Ende des Jahres abverkauft sein. Ich besuchte meine letzten Weihnachtsmärkte mit dem Wissen, nicht zu wissen, was danach kommt. heidee Lifestyle + Design neigte sich dem Ende zu. Ende Januar 2020 sollte ich Mama werden, sollte eine mir völlig unbekannte Aufgabe auf mich warten.

Die letzten Vorbereitungen wurden gemacht.

Ein leeres Kinderzimmer und eine Mama, die schon als Kind nicht gerne von der Stange kaufte. Zusammen war schnell klar, dass ich die Wände für meinen zukünftigen Sohn selbst bemalen werde. Unsere Grundlage für das Kinderzimmer war eine schwarze Kommode, die mein Mann zur Wickelkommode umgebaut hatte und ein gelber Ohrensessel, für den wir im Wohnzimmer keine Verwendung mehr hatten. Schnell waren weitere Möbel, wie Bettchen und Regale sowie die Farbauswahl gefunden. Grau mit Gelb, Mint und Schwarz. Perfekt.

Nun machte ich mich auf die Suche nach einem Thema. Wie wollen wir unser Kind begrüßen? Welche Welt soll in seinem Zimmer widergespiegelt werden?

Und ja, wir wissen inzwischen, dass sich unser Kind zu 95% seiner Zeit NICHT in diesem Zimmer auf gehalten hat. 😅 Fairer Weise muss ich aber auch dazu sagen, dass wir inzwischen umgezogen sind und er einfach nicht mehr die Gelegenheit dazu bekam, dort zu spielen.

Nun gut. Wir haben uns informiert und im Internet inspirieren lassen. Und am Ende wollten wir etwas ruhiges, aber dennoch natürliches. 

Mögen die Farbenspiele beginnen.

Da waren sie nun, die Farbtöpfe und Pinsel, die auf ihren Einsatz warteten. So langsam machte sich ein leises Kribbeln im Bauch bemerkbar - ich hatte BOCK. Mit jedem Pinselstrich wurde das Gefühl stärker und am Ende, als ich auf dem Boden saß, mir mein Werk ansah, wurde mir alles klar. 

ICH WILL WÄNDE BEMALEN.

Die Idee durfte nun reifen. Denn erstmal wollte ich ja Mama werden und abwarten, was dieses neue Leben mit mir macht. Ich hatte noch viele Ideen für ein Business, aber nichts war so greifbar wie die, Wände zu bemalen.

Mein Mann zeigte mir irgendwann noch einen wahnsinns Künstler auf YouTube, der zu meinem Vorbild geworden ist. Weil ich sein Arbeiten sehr mag und er mir gezeigt hat, dass es eben möglich ist, mit wallARTs oder Murals Geld zu verdienen.

Ich muss nur noch kurz Mama werden.

Nachdem ich nun erstmal ein Jahr damit beschäftigt war, mich auch nu ansatzweise an meine Mutterrolle zu gewöhnen, habe ich 2021 schon meine ersten 3 Kundenwände bemalt. Achja, und DIE EINE Wand bei uns im Wohnzimmer*. Meine erste wallART, die ich gerne als mein Startblock in die Auftragsmalerei sehe. Auf das Sprungbrett arbeite ich noch drauf hin. ;) Ich habe das erste Mal in meinem Leben kein komisches Gefühl dabei, meine Kunst zu zeigen und sie selbstbewusst zu präsentieren. Ich zeigte sie in meinem WhatsApp-Status und ich sprach darübe mit Freunden, die uns besuchten. (Okay, das waren nicht viele - war ja C-Hochsaison)

Aber immerhin kamen dadurch diese 3 Kundenwände zu Stande.

Raketenstart mit Druckabfall

Haha, diese Überschrift könnte auch der Titel der Geburt unseres Sohnes sein - die meine ich damit jetzt aber nicht.

3 Aufträge in einem Sommer! So eine Resonanz habe ich in der ganzen Zeit als Illustratorin nicht gehabt. Noch nie wollte man meine Arbeit so sehr. Es war wunderbar und es hat sich alles so verdammt richtig angefühlt.

Dann aber kam unser doch recht spontaner Umzug, Krankheit, Kinderbetreuung und Sommerferien. Ich war nur noch im Tiefflug und musste mich erstmal orientieren. War wieder über Monate zu 100% Mama und sollte zusehen, dass ich den Alltag irgendwie gestemmt bekomme. Da war an Arbeit oder malen nicht zu denken. 

Erst seit April diesen Jahres (2022) habe ich mich berappelt, konnte Fuß fassen, klar denken und mich wieder einigermaßen in meine Materie eindenken. Aber der Drive,  der Schwung vom letzten Sommer war weg. Die Kraft, die ich aus der Euphorie, aus dem so positiven Feedback hätte schöpfen können, war schon verflogen.

Und nun sitze ich hier, es ist November und es tut sich was. Ich bin dabei Kontakte in meiner neuen Umgebung zu knüpfen. Ich lerne tolle neue Menschen kennen. Und ich entdecke Möglichkeiten. Möglichkeiten, die mich meinem Traum und meiner nächsten wallART näher bringen. Und eine dieser Möglichkeiten ist Steady. Eine Plattform für Künstler und Freischaffende, die mit Hilfe von vielen kleinen "Spenden", großes Erschaffen können.

Und wie sah jetzt das Kinderzimmer eures Sohnes aus?

Achja! Es wurde eine Berglandschaft mit einer großen gelben Sonne und einem mintfarbenden Heißluftballon. Darin saßen zwei Frösche (Jarne + Frieda), ein Pinguin (Olaf Eberkopf) und versteckt sein Bruder, ein ängstliches Schaf (Pergynt). Mit einem kleinen Insider, den nur wir und gute Freunde und Familie verstehen. Ein kleiner Insider, den nur wir, gute Freunde und Familie verstehen. Denn genau diese Details liebe ich. Ich liebe es einfach Menschen mit so kleinen Details eine Freude zu bereiten. Und ihnen damit nochmal in dem Gefühl von Einzigartigkeit zu bestärken. 🧡

Das ist nun ein Teil meiner Story! Wie schön, dass du sie bis hier her gelesen hast.

Ciao mit ✌🏼 und bis zum nächsten Mal,

deine jotty 🍃

* Ich fing schon an, meine Website für die Wandmalerei zu bauen, bis mein Mann mir sagte, ich solle doch erstmal eine Wand malen. Ja und weil ich eine gute Ehefrau bin und IMMER auf meinen Mann höre (😅), habe ich unser Wandpanel im Wohnzimmer bemalt. Immer abends, damit unsere kleine Rakete nicht aus meinem Pinselwasser trinkt.

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