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Unlängst war ich auf dem Geburtstag einer sehr lieben Freundin eingeladen. Das Gespräch kam auf Cigdem Deniz  (sprich: Dschii-dem) und ihren noch recht jungen Verein "Migranten für Migranten" in Aschaffenburg, dessen Arbeit in dieser Runde sehr gelobt wurde. Ich speicherte mir den Namen gedanklich ab, konnte mich zu Hause wie durch ein Wunder noch daran erinnern und recherchierte, ob das ein Thema für mich sein könnte. War es!

Ich freute mich total auf das Gespräch mit Cigdem Deniz, doch der Einstieg lief für mich denkbar schlecht. Man kann ja in einer Familie mit Kindern so viel organisieren, wie man will, die Planung wird nahezu garantiert von irgendeinem Störfaktor zerschossen (in diesem Fall: Zugausfall am Abend, Kind steht am Bahnhof in XY und will einfach nur nach Hause). Langer Rede, kurzer Sinn - ich kam zu spät, es regnete in Strömen und fürs Abendessen hatte ich auch nicht wirklich Zeit gehabt. Und dann sollte es auch noch schnell gehen, weil mein Mann gerne selbst nochmals zur Arbeit losgezogen wäre. 

Bei Cigdem Deniz angekommen, entschuldigte ich mich sehr, doch sie empfing mit so viel Herzlichkeit, dass alle Unbill weggewischt wurde. Wir starteten in ein Gespräch, das am Ende doppelt so lang wie die innerlich veranschlagte Zeit dauerte - ein tolles Gespräch! 

Wie schon beim Interview mit dem damals noch in Kleinostheim tätigen Kaplan Bertram Ziegler vor einigen Monaten stand ich auch dieses Mal vor dem Umstand, dass es eigentlich um zwei Themen ging - die Vereinsarbeit einerseits, Cigdem Deniz Biografie andererseits. (Sidekick für alle, die noch nicht so lange mitlesen: Die beiden Interviews mit Bertram Ziegler sind unbedingt einen Blick ins Archiv wert und dort einfach über www.vonmachzumensch.de zu finden - allerdings habe ich damals noch keine Podcasts gemacht).  

Ich überlegte eine Weile hin und her, ob ich einen sehr langen Podcast und einen sehr langen Text aus dem Gespräch mache, oder ob es nicht sinnvoller sei, Cigdem Deniz erst als Person vorzustellen und dann den Verein, der Pilotprojekte gestartet hat - nicht nur in regionaler, sondern teils auch in internationaler Hinsicht. Ich entschied mich für letzteres. Los geht es also heute mit der spannenden Biografie einer Frau, die in Ostanatolien zur Welt kam, über eine arrangierte Ehe nach Deutschland kam, sich mit viel Ehrgeiz und Einsatz eine eigene Existenz aufgebaut hat und jetzt am Bayerischen Untermain zu Hause ist.