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Time flies, when you're having fun (The Happy Weekly 35)

Ich starre immer noch ein bißchen ungläubig auf den Kalender und kann noch nicht so ganz glauben, dass schon September ist?! Nicht, dass ich mich nicht auf den Herbst gefreut hätte, aber das ging jetzt doch fix. Ich habe diese Woche mit jemandem nach einem Termin gesucht und hörte mich sagen: "Das geht nicht, da sind schon Herbstferien." Hallo, Herbstferien?! Wir hatten doch gerade erst... naja, egal.

Meine letzte Woche war vor allem: voll. Ich habe richtig gut zu tun - und das ist als Selbstständige ja immer ein Grund zur Freude. Das bedeutet aber auch: Ich muss mich gerade besonders gut organisieren, damit das alles irgendwie in 7x24 Stunden passt. Für mich gehört dazu auch immer nochmal anzuschauen, was an Routinen und Methoden für mich noch funktioniert, und welchen Stellen ich vielleicht noch einmal etwas Neues ausprobieren möchte. Ich halte euch auf dem Laufenden...

Gedacht: Noch 111 Tage bis Weihnachten!

Lebkuchen und Spekulatius sind pünktlich zum 1. September im Supermarkt eingetrudelt und es kann nicht mehr lange dauern, bis uns das erste "Last Christmas" aus den Lautsprechern entgegendudelt. Ich habe Vorsätze für dieses Jahr Weihnachten - und ich schreibe sie hier auf, damit ich mich auch wirklich dran halte. 

Aber zuerst ein kurzer Rückblick: Ich LIEBE Weihnachten. Und den Advent! Letztes Jahr ist es aber alles ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Im Advent ist bei uns ein Wichtel eingezogen, und so süß und niedlich so ein kleiner Mitbewohner ja ist - er macht auch ganz schön viel Arbeit. Habe ich total unterschätzt. Und dann kam Weihnachten und mein verrückter Ehrgeiz ein vegetarisches Menü zu zaubern, dass mit frischen, selbstgemachten Nudeln, einem hausgemachten Strudel und gefühlt 150 anderen Leckereien ein klitzekleines bißchen zu aufwändig war. Und wisst ihr, was darüber verloren gegangen ist: Mein Spaß am Weihnachtszauber. Ich war an Heiligabend vor allem total geschafft und habe mich auf ruhige Weihnachtsferien gefreut.

Aber daraus wurde auch nix. Denn mein Weihnachten 2021 endete am 1. Feiertag im Krankenhaus - mit einer Gallenkolik. (Nicht zur Nachahmung empfohlen...) Und weil es so schön war, habe ich gleich die ganzen Ferien dort verbracht und das Super-Silvester-Special inkl. Gallenentfernung gebucht. Yeah.

Nun habt ihr also eine grobe Vorstellung, warum mein Plan für die diesjährige Weihnachtszeit ein völlig anderer ist. Ich mache mir dieses Jahr keinen Stress! Ich werde den Advent genießen, gekaufte Plätzchen bis zum Abwinken futtern, Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt trinken, der Wichtel bringt ein Legoset in 24 Häppchen und hat für Streiche dieses Jahr keine Zeit, ich werde an Weihnachten etwas kochen, dass man am 23. Dezember vorbereiten kann und den Tag selber einfach genießen. So, jetzt habe ich es gesagt: ich plane entspannte Weihnachten. Ich mache mir keinen Stress. Ich mache mir keinen Stress. Ich mache mir keinen Stress. Vielleicht sollte ich das zur Sicherheit auf ein T-Shirt drucken lassen? ;-)

Weil es hier ja aber um Organisation und Planung geht, habe ich noch ein paar Tipps für dich, wie du Weihnachten etwas entzerren kannst:

  • Geschenke: Ich habe in meinem Planer eine Ganzjahres-Geschenkeliste meiner Lieblingsmenschen. Immer, wenn mir etwas einfällt, landet es auf der Liste - die übrigens total unfancy einfach ganz schnöde ein Blatt Papier mit dem Namen obendrauf ist. Ich bestelle Geschenke gerne frühzeitig, denn ich hasse einkaufen im Dezember. 

  • Termine: Wenn sich die Verabredungen über die Feiertage knubbeln (und ich weiß, wovon ich rede, denn meine Eltern sind geschieden und wir feiern doppelt!), dann rate ich dazu, Weihnachten einfach etwas zu erweitern. Am 23. Dezember kann man prima "reinfeiern" und auch der 27. Dezember eignet sich super für einen Brunch oder einen Weihnachtskaffee. Einfach die Feiertage weniger eng sehen! ;-)

  • Bucket Liste: Meistens macht man es im Advent allen anderen schön, hat noch hier eine Weihnachtsfeier und da eine Verabredung - und bleibt selbst komplett auf der Strecke. Um das zu vermeiden, schreibe doch vielleicht in diesem Jahr eine Bucket List mit allen Dingen, die du in der Weihnachtszeit FÜR DICH machen möchtet. Und am besten trägst du dir dazu direkt passende Termine in den Kalender ein, bevor der zu voll wird. 

Gelesen: Ich bin immer...

Ich lese ja gerade viel rund um das Thema Coaching - kein Wunder, schließlich studiere ich das ja gerade nebenbei. In meiner Lektüre in der letzten Woche ist mir eine Übung zum "inneren Kritiker" untergekommen, die ich direkt mal an mir selber ausprobiert habe - und ganz fasziniert von dem Ergebnis war.

Sie stammt aus dem Buch "Coaching Schatzkiste" von Martin Wehrle und geht - leicht abgewandelt für den Hausgebrauch - so: 

  • Bilde einen kritischen Satz über dich, der so beginnt: Ich bin immer so...

  • Jetzt ersetzt du "immer" durch "oft - und begründest, warum du in welchen Situationen SO bist.

  • Im nächsten Schritt ersetzt du "oft" durch "gelegentlich" - und überlegst: In welchen Situationen bin ich denn NICHT so?

  • Was haben diese Situationen gemeinsam? Was sind die "Erfolgsfaktoren" in diesen Situationen?

Der Autor sagt, Generalisierungen sind "Heckenschützen", die unser positives Selbstbild immer wieder aus einem Versteck heraus torpedieren - und das finde ich ein ganz gutes Bild. Vielleicht ist das ja auch für Dich eine interessante Übung?

Gelernt: The No-Club

Wusstest du, dass es einen Nein-Club gibt? Ich auch nicht. Bis letzte Woche - da habe ich im aktuellen Strive Magazin (mag ich übrigens sehr!) darüber gelesen und habe mir direkt das dazugehörige Buch bestellt. Ich bin so gespannt!

Der Hintergrund: Vier Frauen mit endlosen To Do-Listen haben sich geschworen, zu Aufgaben, die sie nicht weiterbringen "Nein" zu sagen. Alle Unternehmen oder Organisationen haben Aufgaben, die einen nicht weiterbringen - und die werden hauptsächlich von Frauen übernommen:

"In study upon study, professors Linda Babcock, Brenda Peyser, Lise Vesterlund, and Laurie Weingart—the original “No Club”—document that women are disproportionately asked and expected to take on these tasks that inevitably go unrewarded, leaving women overcommitted and underutilized as companies forfeit revenue, productivity, and top talent."

Ich habe mich mit dem Nein-Sagen lange sehr schwer getan - als ausgesprochen harmoniebedürftiger Mensch. In den letzten Jahren ist mir das dann zunehmend leichter gefallen, denn - Überraschung! - Nein-Sagen ist tatsächlich eine Frage der Übung. Man muss es einfach ein paar Mal machen, um festzustellen: Passiert gar nichts Schlimmes. Menschen sind manchmal sauer auf einen, aber meistens nicht so lange, wie ich selber sauer auf mich wäre, wenn ich wieder Ja gesagt habe, obwohl ich eigentlich Nein gemeint habe.

Ich freue mich sehr auf die Lektüre und werde das Buch im Newsletter vorstellen, wenn es gut ist!

Gewusst: Arbeit dehnt sich aus - wirklich!

Die Bearbeitung einer Aufgabe dauert so lange, wie wir ihr dafür einräumen. Arbeit ist dehnbar! Diese Erkenntnis haben wir Cyril N. Parkinson zu verdanken, der 1957 eine Buch mit dem Titel "Parkinsons Law" veröffentlicht hat. Im Archiv der Brand Eins findest du hier (Öffnet in neuem Fenster) einen wirklich spannenden Artikel, wie seine These zustande gekommen ist.

Was heißt das aber nun für uns? Dass es absolut sinnvoll ist, die Zeit, die wir für bestimmte Aufgaben aufwenden, zu begrenzen. Also: Wenn wir etwas erledigen wollen, dann stellt uns oft unser Perfektionismus ein Bein. Nur noch einmal überarbeiten. Nur noch einmal durchlesen. Nur noch mal den Kollegen fragen. Nur noch diese eine Sache nachschauen. Und schwupps, sind einige Stunden rum. 

Gerade bei Aufgaben, die weniger wichtig sind und trotzdem erledigt werden müssen, macht es Sinn zu "timeboxen". Nimm' dir ein Zeitfenster - vielleicht 15 oder 30 Minuten - und bearbeite die Aufgabe in dieser Zeit. Du wirst erstaunt sein, wieviel man in kurzer Zeit in so einem Sprint schaffen kann! Räumt man der Aufgabe dagegen grenzenlos viel Zeit ein, bis sie fertig ist, dann dauert es meist viel länger. Einfach mal ausprobieren!

So, damit ist nun nicht nur die Woche vorbei - sondern auch diese Ausgabe des Happy Weekly! Ich freue mich, wenn Du bis hierhin durchgehalten hast - und wünsche Dir einen schönen Sonntag!

Viele Grüße,

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