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Ferienfinale, Flashbacks & Fragen  (The Happy Weekly 31)

Ok, hinter mir liegt eine wilde Woche. Erinnert ihr euch daran, dass ich mal geschrieben habe, dass ich mir gerne zu viel zumute? Ich möchte ergänzen: ich werde auch aus Erfahrung offenbar nicht klug. Denn diese Woche hat mir deutlich aufgezeigt, wo meine Grenzen liegen - und dass ich sie besser einhalte. Aber ich habe etwas gelernt! Immerhin... Deshalb erscheint dieser Newsletter auch auch am Sonntag und nicht wie üblich am Samstag - ein Tag, der für mich einen großen Unterschied gemacht hat. Jetzt sitze ich hier nämlich gerade sehr relaxed nach einem wirklich schönen Wochenende am Schreibtisch, in perfekter Newsletter-Stimmung.

In NRW neigen sich die Ferien dem Ende zu und über die gemischten Gefühle, die ich damit verbinde, soll es heute unter anderem gehen. Außerdem stelle ich ein Buch vor, das perfekt in meinen ThemenMonat Routinen passt und das dazu geführt hat, dass Sport heute ein fester Teil meines Alltags ist. Los geht's, hat ja schließlich dieses Wochenende lang genug gedauert! ;-)

Gedacht: Sommerferienfinale mit widersprüchlichen Gefühlen

Diese Woche war die letzte komplette Ferienwoche in NRW, nächste Woche tröpfeln noch zwei Tage hinterher - und dann geht die Schule wieder los. Gefühlsmäßig bin ich hin- und hergerissen: die Ferien waren einerseits viel zu kurz und irre schnell vorbei - und andererseits freue ich mich wahnsinnig auf unsere gewohnten Routinen und die Rückkehr meines normalen Arbeitsrythmus. Denn die letzte Woche hat mich echt geschafft - Arbeiten und Kind betreuen ist eben nicht mal "nebenbei" gemacht. (Nein, auch nicht wenn man es nicht alleine macht und das Kind ein Goldschatz ist.) Es kostet Energie - von der ich diese Woche ohnehin schon zu wenig hatte.

Ich habe mich damit abgefunden, zwiegespalten zu sein: traurig, dass die Ferien vorbei sind, glücklich über die wunderschöne Zeit, die wir hatten, erleichtert, ob der bald wieder eingesetzten Routinen, und vorfreudig auf wieder mehr ungestörte Arbeitszeit. Verschiedene Teile von mir empfinden das Ferienende anders - und das ist ok so: mein Arbeits-Ich freut sich wieder auf die gewohnte Produktivität, das Familien-Ich sieht das ein wenig anders. 

Gelesen: Mit winzigen, beharrlichen Schritten weiterkommen

Ich habe schon lange vor, dieses Buch einmal vorzustellen - denn damit hat für mich eine große Veränderung angefangen: Die 1% Methode von James Clear. Ich muss gestehen, dass ich den deutschen Titel ziemlich blöde finde, denn eine Methode ist etwas anderes als eine Gewohnheit - und darum geht es eigentlich. Der englische Titel lautet "Atomic Habits" und trifft es viel besser.

Worum geht es: James Clear ist der Ansicht, dass wir bei Veränderungen viel zu sehr auf das Ziel fokussiert sind. Ja, das habt ihr richtig gelesen. Ein Beispiel: Du möchtest bis zum Ende des Jahres 10 km Joggen können - und nimmst dir direkt für morgen den ersten 5km-Lauf vor. Vermutlich machst du das genau zweimal, nämlich zum ersten und zum letzten Mal. Wenn man das Ziel hat, fitter zu werden, macht es viel mehr Sinn,  eine liebgewonnene Gewohnheit zu verändern - und die dafür nachhaltig und konsequent. Also in winzigen minikleinen Schritten zum Erfolg. Was ist eigentlich eine Gewohnheit? Für James Clear gehören zu einer Gewohnheit vier Bestandteil - ein Auslöser, der ein Verlangen enstehen lässt, das uns wiederum zu einer bestimmten Reaktion bringt, damit wir die Belohnung erhalten. Allein die Erkenntnis, dass eine Gewohnheit einen Auslöser benötigt, hat mich in meinem Sport-Veränderungswillen einen großen Schritt weitergebracht.

Ich kann euch das Buch also wirklich sehr ans Herz legen - ich habe es als Hörbuch gehört. Beim Laufen. ;-) Hier (Öffnet in neuem Fenster) findet ihr ein Probekapitel zum reinlesen, auf seiner Webseite (Öffnet in neuem Fenster) finden sich aber auch zahlreiche Artikel, in denen das Prinzip gut erklärt wird.

Gelernt: Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da...?

Niemals geht man so ganz: Das gilt auch für die blöden Flashback-Gefühle, die mit regelmässig wiederkehrenden Nachsorgeuntersuchungen verbunden sind. Ich dachte ja, dass man aufgrund der langsam entstehenden Gewohnheiten (Ja, schon wieder Gewohnheiten...) irgendwann ein bißchen cooler wird. Aber nein, das kann ich bisher nicht bestätigen. 

Ich freue mich auf die Check-Ups: Denn jede absolvierte Untersuchung ist der Freifahrtschein für einige sorgenfreie Monate. In dieser Zeit bin ich immer ganz cool und sehr sicher, dass ich mir beim nächsten Mal nicht wieder so eine emotionale Achterbahnfahrt erlaube. Tja, was soll ich sagen: Mache ich doch. Letzte Woche habe ich verstanden, dass ich das nicht wegschieben, verdrängen, verbieten oder ignorieren kann, sondern einfach durchmuss. 

Wisst ihr, was mein Learning aus dieser Woche ist? Ich trage mir nicht nur den Termin in den Kalender ein. Ich markiere die Woche vorher als "Achtung-Woche". Und in Achtung-Wochen schalte ich einen Gang zurück und mache mal langsamer - weil sie viel von mir fordern. Ein bisschen Verwöhn-Programm schadet sicher auch nicht, das werde ich beim nächsten Mal ausprobieren. Was nicht klappt: Ganz viel arbeiten, um sich abzulenken. Der Schuss ging nach hinten los. Bei euch ist das vielleicht nicht die Nachsorge, sondern andere belastende, unangenehme Termine. Die gibt es vermutlich bei jedem. Wenn ihr wisst, dass so etwas ansteht, dann seid vorher ein wenig nett zu euch selbst - und hinterher feiert ihr dann so richtig, ja? Hab ich nämlich auch gemacht.

Gewusst: Kinder stellen ziemlich viele Fragen. Warum wir eigentlich nicht mehr?

Wieviele genau, das sind sich die verschiedenen Studien nicht einig, die Universität von Arizona gibt 100-200 pro Tag an, das gewünschteste Wunschkind hat sogar einen Stundenfragewert von 54,5 (Öffnet in neuem Fenster) gezählt. Ohne dass ich jetzt genau mitgezählt hätte, würde ich diese Grundtendenz in der letzten Woche aber sofort unterschreiben. Kinder fragen eigentlich pausenlos - und wir finden das toll, schlau, wissbegierig und nur manchmal ein ganz kleines bißchen anstrengend.

Aus irgendeinem Grund hört das Fragen stellen dann aber irgendwann auf. Das ist mir in der letzten Woche bei einem beruflichen Thema aufgefallen. Fragen stellen wird an einem bestimmten Punkt ein Zeichen von Unsicherheit, Unkenntnis und fehlender Erfahrung - und ist damit plötzlich negativ behaftet. Das Ergebnis: viele bemühen sich, um beruflichen Umfeld möglichst keine Fragen zu stellen. Und damit werden wir gleich viel unproduktiver: Denn einmal mehr gefragt, bedeutet häufig eine Überarbeitungsschleife weniger - weil der Auftrag klarer wird. 

Wir sagen zwar immer "Es gibt ja keine dummen Fragen..." - aber denken innerlich das genaue Gegenteil. Und das strahlen wir dann auch aus. 

So, nun ist auch dieser sonntägliche Newsletter an seinem Ende angekommen und auf mich warten die Couch und ein Spielfilm - ich wünsche euch morgen einen wunderbaren Start in die neue Woche!

Viele Grüße,

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