Die Rettung der eigenen Welt. In vielen Schritten.
Die zweite Übung – Na so was!
Es ist Sonntag und ich bin-gerührt-
So lieb, ich danke dir—
(Menschen, die in der Höflichkeitsform angesprochen werden wollen, sind mitgemeint. Ich wohne seit fast 600 Jahren in der Schweiz, da duzen sich die Menschen sehr schnell, ausser sie arbeiten bei einer Bank oder einer Rückversicherung. Oder Ikea. Oder Apple.
Hallo ich bin Jeff dein Junior Group General in Charge und du Wurst bist gefeuert.)
Cut.
Nochmal –
Ich hatte bei meinem: «fck die Welt der Bezahlschranken» Experiment hier nichts erwartet.
Das ist untertrieben.
Ich gehe immer vom Scheitern aus.
Dass ich die neue Wohnung nicht bekomme, die Einladung für eine Harvard Dozentur, den Nobelpreis, das Rennpferd den Lottogewinn, den neuen Quantenrechner
kriege ich sicher nicht.
Warum auch. Und was soll ich mit einem verdammten Quantenrechner?
Ich gehe nie von Wundern aus, dem Zufall, der alles verändert,
und dann stünde ich rum, mit dem Rechner und Geigen oder- fuck Geigen-
eine wundervolle Gabbermelodie erklingt, wir bleiben zusammen bis den Tod uns scheidet und knacken all eure Verschlüsselungen.
Nichts da-
Ich bin komplett pragmatisch,
realistisch und erwarte entweder gar nichts oder etwas Negatives.
Sagte ich realistisch? Auch so ein falsch verstandenes Wort- ist nicht nur real was messbar ist, und der Rest Betrachtung und Glaubens abhängig. Ich glaube daran, dass mir alles passieren kann- ausser es ist etwas Erfreuliches-
Warum soll ausgerechnet ich nicht krank werden, die Wohnung verlieren, den Unfall erleben, gehackt werden, irgendeine muss ja. Sonst wären all die Naturkatastrophen, Kriege, Zugunglücke Autounfälle, Autoerotische Unfälle keine Pleiten, Obdachlosigkeit, Krankheiten vollkommen sinnlos, wenn man nicht erleichtert dass es einen nicht erwischt hat auf die Opfer blicken könnte.
Wenn heute rund 100T Menschen sterben, warum soll bitte ausgerechnet ich nicht dabei sein.
Ich wollte nie diese Ulrike -Asmosa sein die in die Kamera eines Privatsenders weint: Warum ich, womit habe ich das verdient, während im Hintergrund die Pfeiler ihres Jägerzaunes verdampfen. Warum nicht du?
Auch wenn ich weiss, dass der Einzelne aus evolutionären Gründen egoistisch ist und sein Leben retten muss, erstaunt es doch immer wieder, wie selbstverständliche Viele davon ausgehen, ein besseres Leben stünde Ihnen Kraft des Geschlechtsaktes der Eltern zu.
Ich nicht. Ich habe keine Eltern ich bin von einem fernen Planeten auf die Erde gesandt, um euch Erleuchtung zu bringen.
Egal- ich gehe davon aus, dass mein Hoffnungsekel mich vor Enttäuschungen bewahrt.
Der kleine Nachteil ist, dass ich so von Katastrophen, Niederlagen, und universellen Entscheidungen gegen mich ausgehe, dass ich mich auch damit zu wichtig nehme und- ein Gefühl der Dumpfheit, das durch Jahrelanges Unterdrücken jeder Hoffnung biochemisch geworden ist.
So leicht wattig dumpf zu leben ist normalerweise ein Zustand, den man sich mit Drogen teuer erkauft, und mir
kam es plötzlich lächerlich vor, dieses Dasein, an dem alles abperlt, dass einem eine gute Laune machen könnte. Oder überhaupt eine Laune.
Die religiösen Juden haben über 600 verschieden Gebete für fast alles, und einige widmen sich der Dankbarkeit- zum Beispiel am Morgen atmen zu können, ausscheiden zu können. Sie bedanken sich für einen guten Stuhlgang und wahlweise alles, was an einem Körper funktioniert. Fällt mir unzusammenhängend ein.
Aber- ich habe vor kurzem begonnen mich auf Dinge zu konzentrieren, die Selbstverständlich scheinen.
Nicht in einer «check your Privilegs» Art passiv aggressiv Urte Mässig. Sondern einfach ein neuer Fokus von den Fehlschlägen hin zu allem was gut ist- vom Körper, der schnurrt wie eine Schweizer Uhr, zu den Wänden die mich umgeben und die noch stehen- es hört gar nicht mehr auf-
Ich danke euch allen, für die gute Laune!
Hätte ja auch schief gehen können.
In so kurzer Zeit haben sich hier schon ein paar Tausend Menschen versammelt- die alle mit einer Fahne ausgestattet eine stabile Fussball- Fankurve sein könnten- unten auf dem Feld, nur ich und meine neue gute Laune.
Ihr seid sehr nett.
Mein Konzept bleibt stabil: Texte für alle, mal mehr mal weniger gelungen, für die Supporter die mir meinen Quantenrechner finanzieren gibt es noch Bilder und Filme und ein paar Geschichten mehr- apropos-die mache ich jetzt am Sonntagnachmittag , keine Katastrophen draussen.
Habt einen feinen Restsonntag und empfehlt mich so lange eurer riesigen Familie bis die
Nicht mehr mit euch reden.
https://steadyhq.com/de/sibylle-berg-regelt-das/about (Öffnet in neuem Fenster)
Habt eine gute Woche!