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Bestechung, Bestrafung, Gewerbezwang und Brotmangel: Ein Einblick in das deutsche Bäckerwesen um 1830

Beim Recherchieren für einen Fachartikel stieß ich auf ein Buch aus dem Jahr 1832, geschrieben von Johann Carl Leuchs (Öffnet in neuem Fenster). Darin sind viele spannende Informationen über das Brotbacken zur damaligen Zeit, aber auch über den Zustand des Bäckerhandwerks zu lesen.

Unter anderem ist dort auch eine Übersicht über deutsche (und europäische) Städte und Regionen aufgeführt, in der die Anzahl der Bäcker zur Einwohnerzahl ins Verhältnis gesetzt wird. Auf eine Bäckerei kommen so über das damalige Deutschland hinweg zwischen 108 und 1.277 Einwohner. Verglichen mit heute wahrer Luxus für die Kunden. Die Zahlen von 2023 (Öffnet in neuem Fenster) angesetzt, kommen heute auf einen Bäckereibetrieb ca. 9.000 Einwohner. Und selbst wenn man noch alle Verkaufsstellen hinzuzählt, sind es immer noch gut 1.800 Einwohner pro Verkaufsstelle. Für Leipzig werden für das Jahr 1829 ganze 33 Bäckereien bei 42.000 Einwohnern gezählt, also je Bäcker rund 1.270 Einwohner.

Aber das nur am Rande. In diesem Beitrag gebe ich einen Abschnitt aus dem Buch wieder, der sich mit Bürokratie, mit Gewerbezwang, aber auch mit Fehlentscheidungen der Regierung im Bäckerhandwerk auseinandersetzt. Ein wenig knüpft der Text auch an den Beitrag zur Bestrafung von Bäckern (Öffnet in neuem Fenster) an. In jedem Fall lässt er tief blicken in ein korruptes System und stellt Dinge in Frage, an denen auch heute noch gesellschaftlich (Bürokratie) und speziell im Bäckerhandwerk festgehalten wird (Meisterpflicht).

Manches wurde schon vor fast 200 Jahren mit denselben Argumenten kritisiert wie heute.

In jedem Fall äußerst lesenswert!

Ich gebe den Text originalgetreu wieder, also auch mit der damaligen Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion. Fett hervorgehobene oder als Zitat herausgegriffene Passagen habe ich selbst ausgewählt, um auf bestimmte Inhalte besonders zu verweisen.

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Kategorie Historisches

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