Zur Lage der Frauen und Mädchen
Jedes Jahr am 25. November erinnert uns der 'Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen' an das Leid und Martyrium vieler Überlebender von Gewalt. Eine Zusammenfassung der Lage.
von Natalia Mleczko (Öffnet in neuem Fenster)

Die Bestseller-Autorin "Der Report der Magd" Margaret Atwood sagte einmal über die Gewalt gegenüber Frauen:
"Männer haben Angst, dass Frauen über sie lachen könnten. Frauen haben Angst, dass Männer sie töten könnten."
Die Vereinten Nationen definieren Gewalt gegenüber Frauen als "jede Handlung geschlechtsspezifischer Gewalt, die zu körperlicher, sexueller oder seelischer Schaden oder Leiden von Frauen, einschließlich Androhung solcher Handlungen, Nötigung oder willkürliche Freiheitsberaubung, gleichgültig, ob sie im öffentlichen oder privaten Leben erfolgen.“
Was ist Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen?
Körperliche, sexuelle und psychische Formen der Gewalt umfassen: Schläge, psychischer Missbrauch, Vergewaltigung in der Ehe und Femizid gehören zu der Gewalt in intimen Beziehungen. Dann gibt es sexuelle Gewalt außerhalb von intimen Beziehungen, wie z. B. Belästigung, Vergewaltigung, erzwungene sexuelle Handlungen, unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche, sexueller Missbrauch von Kindern, Zwangsheirat, Belästigung auf der Straße, Stalking und Cyber-Belästigung. Eine Form der Gewalt ist auch der Menschenhandel, die Sklaverei als auch sexuelle Ausbeutung umfasst. Weitere Formen der Gewalt an Frauen sind die weibliche Genitalverstümmelung und Verheiratung von Kindern. Die Gewaltformen sind vielseitig. Sie sind weit verbreitet und verheerend für die Opfer.
Frauen und Mädchen in fast jedem Lebensbereich ausgebremst und diskriminiert
Es ist leider Fakt, dass Frauen global zur der größten Minderheitengruppe gehören. Sie werden in fast jedem Lebensbereich ausgebremst und diskriminiert. In allen Teilen der Welt erleben Frauen nach wie vor Gewalt. Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind Menschenrechtsverletzungen. Auf der einen Seite stehen die Täter, die oftmals nicht belangt werden für ihre Taten. Auf der anderen Seite ist die Angst der Opfer vor Stigmatisierung und die nachvollziehbare Scham an die Öffentlichkeit zu gehen. 1999 wurde der internationale Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen eingerichtet, um genau auf dieses Problem jährlich hinzuweisen. Und darum geht es: Jede Frau kann Gewalt treffen. Egal welche Hautfarbe, Alter, soziale Schichte und familiären Background. (Häusliche) Gewalt kennt keine Grenzen. Statistiken zeigen das.
"Auf der Weltkarte der Frauen gibt es nur wenige 'entwickelte' Länder", schreibt Joni Seager in ihrem Buch der "Der Frauenatlas".
Gewalt gegen Frauen gab es immer, gibt es heute und wird es, wenn wir ehrlich sind, auch zukünftig geben. Die Frage lautet nur: wie viel? Welche Maßnahmen müssten getroffen werden, damit die Gewalt gegen Frauen und Mädchen sinkt? Es gibt die Istanbul-Konvention, das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Es gibt die Erklärung über die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. Diese ist eine Resolution der UN-Generalversammlung, die 1993 verabschiedet wurde. Dann gibt es die Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats, die Frauen in Konflikt- und Kriegsgebieten schützen soll. Die drei Beschlüsse sind die bekanntesten Absichtserklärungen, die Gewalt gegenüber Frauen zu beenden. Deshalb ist die Sensibilisierung für das Thema wichtig. Diese Absichtserklärungen sind gerade Mal 30 Jahre alt.
Ohne Frauen kein Frieden
Joni Seagers Statement, dass alle Länder dieser Welt 'Entwicklungsländer' sind, bewahrheitet sich hinsichtlich des Schutzes von Frauen und Mädchen. Das Thema ist vergleichsweise neu. Doch wissen wir aus empirischen Studien, dass die Rollen von Frauen in Friedensprozessen einen positiven Unterschied in der Beendigung von Konflikten machen. Wenn Frauen an Friedensprozessen beteiligt sind, ist Frieden nachhaltiger und von Dauer. Das sehen wir in UN-Friedensmissionen. Der Einsatz von Frauen lässt Konflikt weniger stark eskalieren. Wir sehen, wie die mutigen Frauen in Belarus sich gegen Diktator Lukaschenko stellen. Wir sehen die Frauen im Iran, die sich gegen das Mullah-Regime stellen. Diese Beispiele geben Hoffnung. Denn ohne Frauen kein Frieden.
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Quellen:
Vereinte Nationen (Öffnet in neuem Fenster) Europarat (Öffnet in neuem Fenster) Zeitschrift Vereinte Nationen (Öffnet in neuem Fenster)
Heinrich-Böll-Stiftung (Öffnet in neuem Fenster) Heinrich-Böll-Stiftung Podcast (Öffnet in neuem Fenster) "Der Frauenatlas" von Joni Seager (Öffnet in neuem Fenster)