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Konflikte

Keiner mag sie, dennoch sind sie immer präsent – Konflikte. Es gibt die üblichen kleinen Differenzen im Alltag, ob privat oder beruflich. Dann gibt es noch diese, bei der ein kurzzeitiger Kontrollverlust droht oder sogar geschieht. Ich könnte nun schreiben, was mit in solchen Situationen mit dem Körper und besonders der Psyche passiert. Dies würde allerdings erstens den Rahmen sprengen, noch ist das für viele Menschen greifbar oder zielführend. Jede Person geht anders mit derartigen Situationen um. Manche werden still und wirken fast schon apathisch. Innerlich implodieren sie. Andere explodieren und tragen den Konflikt verbal aus. In der Hitze des Gefechts gerät in den meisten Fällen die Sachebene, also das Kernthema des Streits in den Hintergrund und Emotionen beherrschen unser Handeln. Ergebnis ist in vielen Fällen jedenfalls eine Verletzung von den beteiligten Akteur*innen.

Im Mittelpunkt steht der Trigger. Wir wissen oftmals ganz genau wie wir unser Gegenüber verletzen können und drücken genau die Knöpfe, um den anderen eskalieren zu lassen. Die Motive sind vielfältig und je nach Situation und Thema verschieden. Was allerdings immer bleibt sind die Erinnerungen daran. Das Bild von der Konfliktpartner*in verändert sich.

Klar, es ist auch immer ein Stück weit in unserem Interesse die Überhand zu wahren und dem Gegenüber überlegen zu sein. Besonders wenn Emotionen und Gefühle im Spiel sind. Ein Blick auf vergangene Konflikte ist hierbei unumgänglich, um reflektieren zu können, ob es das wirklich Wert war. In der aufgeheizten Situation verlieren wir den Sinn dafür uns Gedanken zu machen, was dies für spätere Auswirkungen haben kann. Konflikte sind wichtig – besonders in einer Beziehung. Dennoch müssen oder wollen wir anschließend mit der anderen Person weiterleben, beziehungsweise den Kontakt nicht verlieren. Deshalb ist es notwendig sich Gedanken über das eigene Handeln zu machen. Dies gelingt nur, wenn die aufreizende Situation vorüber ist und wir unsere Gefühlswelt wieder sortiert haben.

Ein scheinbar banaler, aber hilfreicher Hinweis ist Atmen. Atmen wir zwei oder drei Sekunden durch, merken wir bereits, wie sich unser Körper verändert und langsam beginnt abzukühlen. Nehmt euch die Zeit. Keine*r hat euch Druck zu machen oder eine Antwort zu erzwingen. Prävention ist hierbei das Schlüsselwort. Wir haben bereits zahlreiche Konflikte hinter uns. Daher ist uns bewusst, wann eine Eskalation droht. Manchmal können wir uns sogar der Situation entziehen. Wenn dies nicht möglich ist, haben wir bereits reflektiert und gehen ein Stückweit mehr in unserer Komfortzone in einen Konflikt. Platt gesagt – wir denken klarer. Ein Vorteil in der Diskussion!

Wenn wir wissen, wie unsere Mitstreiter*in tickt, sollten wir vielleicht auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

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