Start eines Experimentes
Der Mai ist vorbei. Die letzte Woche stand ganz im Zeichen eines Experimentes. Wer mir auf meinen sozialen Kanälen folgt, hat dies vielleicht mitbekommen.
Hallo,
ich bin mit meinem Newsletter umgezogen und viele sind mir bereits gefolgt. Danke für Eure Rückmeldungen, die haben mich sehr gefreut. Dieses Mal möchte ich Euch gerne ein Experiment vorstellen, an dem ich teilnehme. Es geht darum, wie Journalismus besser finanziert werden kann. Wer mich schon länger liest, weiß, dass dies bei mir immer Thema ist.
Schreibt mir gerne, was euch gefällt oder was ihr euch an Themen wünscht, dann nehme ich diese gerne mit auf: heikelachnit@gmail.com
Und wenn euch der Newsletter gefällt, dann schickt ihn auch gerne weiter oder sprecht darüber. Nun viel Spaß beim Lesen,
Liebe Grüße aus Elz,
Heike Lachnit
Inhalt
1. Start eines Experiments - Journalismus muss bezahlt werden
2. Good News des Monats
3. Klimawandel - Wo waren die Eisheiligen?
4. Best of des Monats
5. Innenansichten - Corona ist vorbei, aber

1. Start eines Experimentes
Eine Zeitung in der Hand zu haben, ist ein anderes Gefühl. Für einige ist es noch immer ein Ritual, die Zeitung am morgen am Frühstückstisch oder im Zug oder der Mittagspause zu lesen. Für sie gehört es dazu, Seite für Seite umzuschlagen und das Rascheln des Papiers zu hören. In den letzten Jahren nimmt aber auch das Lesen digitaler Inhalte zu. So waren es im letzten Jahr vor allem im Bereich der 14- bis 29-jährigen bereits 57 Prozent, welche die Zeitung als E-Paper gelesen haben. Diese Erkenntnisse liefert unter anderem die Studie "Zeitungsqualitäten 2021" (Öffnet in neuem Fenster) der ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft.
Neben dem E-Paper der Verlage gibt es auch immer mehr rein digitale Angebote. Dies sind deutschlandweit Krautreporter oder Correctiv und lokal entstehen in den verschiedenen Regionen neue Formate. Dazu zähle auch ich mich. Seit 2016 bin ich online für die Region unterwegs.
Doch mit der Bezahlung ist es nicht immer einfach. Ich habe mich zum Beispiel gegen eine Bezahlschranke entschieden, weil ich jedem mein Angebot zugänglich machen möchte. Weil es kostenlos ist und immer verfügbar, fehlt bei vielen Lesern leider das Verständnis, dafür etwas zu zahlen. Es gibt etliche Akteure in der Region, die meine Arbeit und meine Anwesenheit bei Terminen schätzen, aber nicht finanziell honorieren. Kaufen sie auch keine Zeitung? D
ies ist schade, denn auch ich muss meinen Lebensunterhalt bestreiten. Seit längerem besteht in mir der Wunsch nach einem "Spotify für Journalisten". Dies habe ich an verschiedenen Stellen immer mal wieder kommuniziert. Dadurch wurde ich auf das Projekt "Cluster" aufmerksam und bin von Anfang an dabei. Es ist eine Newsseite, wo ich eigene Artikel, aber auch Artikel anderer Portale in sogenannten Clustern zusammenfassen kann, weil sie sich mit dem gleichen Thema beschäftigen. In der letzten Woche startete eine Experimentierphase: Kann mit einem Paket an Artikeln neue Abonnenten gewonnen werden? Mein Thema dabei ist "Der Klimawandel auf dem Land" (Öffnet in neuem Fenster). Es ist nicht leicht, Menschen, welche nicht in einer Region leben, für diese Themen aufmerksam zu machen. Dennoch unterstütze ich gerne neue Formate und bin gespannt, wie es damit weitergeht.
An dieser Stelle möchte ich mich aber auch bei allen bedanken, die mir meine Arbeit bereits jetzt mit ihrer Unterstützung ermöglichen.
2. Good News des Monats
Für mich die gute Nachricht des Monats war, dass die Region und Limburg nicht nur konservativ können, sondern eigentlich sehr bunt sind. Denn am 14. Mai fand der 1. CSD in Limburg statt. Es gehört Mut dazu, eine solche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Und in den Gespräche mit den Organisatoren war zu spüren, dass sie den Gedanken an ein solches Event bereits länger haben, aber jetzt erst durchs Zueinanderfinden die Idee realisiert haben. Und bis zuletzt wußten sie nicht, wieviele Menschen dem Aufruf folgen würden. Umso überwältigender war es, dass 600 Menschen zusammen feierten.
Sehr unschön war es jedoch, dass Teilnehmer des CSD Limburgs am Rande der Veranstaltung auf dem Weg nach Hause angegriffen wurden. Das zeigt, dass noch viel Arbeit notwendig ist.
https://www.instagram.com/p/CdrBhOYMp8i/?utm_source=ig_web_copy_link (Öffnet in neuem Fenster)3. Klimawandel - Wo waren die Eisheiligen?
Die Eisheiligen sind jedem ein Begriff. Jedes Jahr der gleiche Rat: Balkonpflanzen und Planzen im Garten erst nach den Eisheiligen ins Freie setzen, damit sie nicht erfrieren. Zwischen dem 11. und 15. Mai, die Zeit der Eisheiligen, ging in den letzten Jahren immer die Temperatur nochmal gewaltig nach unten und es gab sogar Nachtfrost. "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bis Sophie vorüber ist", lautet eine alte Bauernregeln. Dies war immer eine sehr zuverlässige Bauernregeln. Doch nicht in diesem Jahr. Wenige Grade kühler wurde es zwar schon um die Eisheiligen herum. Doch insgesamt fand keine merkliche Abkühlung statt. Vielmehr hatten wir in der Mitte des Monats sommerliche Temperaturen.
Nach dem Bericht des Deutschen Wetterdienstes war es der drittsonnigste Frühling seit 1951. Es gab zwar Kaltlufteinbrüche, doch diese waren von kurzer Dauer. Der Mai sei zwar zu Beginn und am Ende relativ kühl gewesen, doch dazwischen lag eine längere, sommerliche Witterungsperiode. Und bereits zum neunten Mal in Folge war der Frühling zu trocken. Den ganzen Bericht gibt es beim DWD (Öffnet in neuem Fenster).
4. Best of des Monats
Der meistgelesene Artikel des Monats war dann auch der Artikel vom ersten CSD in Limburg.
1 Limburg ist bunt (Öffnet in neuem Fenster)
2 Spiel ohne Grenzen: "Ihr seid alle Sieger" (Öffnet in neuem Fenster)
3 Wohnbebauung beim Rolli-Markt: "Wir wollen das nicht!" (Öffnet in neuem Fenster)
4 Höchste Auszeichnung für Hilmar von Schenck (Öffnet in neuem Fenster)
5 Elzer Flohmarkt - Unterwegs mit dem DRK (Öffnet in neuem Fenster)
5. Innenansichten
Wie ihr wisst, hatten meine Familie und ich Corona. Ich bin sehr offen damit umgegangen, warum auch nicht. Vier Wochen haben wir es richtig gespürt und es war nicht schön. Das normale Leben geht wieder. Es gibt Tage, da habe ich das Gefühl, es ist ausgestanden. Doch es sind die Kleinigkeiten, welche noch immer da sind. Ein plötzlicher trockener Husten ohne äußere Reize. Oder Schwindel und Kopfschmerzen bei der Kleinen, wenn sie zu ihrem geliebten Volleyball möchte. Ich möchte nicht klagen. Da ich es von Anfang an offen kommuniziert habe, möchte ich diese Einblicke geben.
Die Tage hatte ich auf Instagram (Öffnet in neuem Fenster) gefragt, ob die Menschen noch nach den Inzidenzen schauen. Einmal die Woche gibt es neue Zahlen vom Landkreis und das RKI veröffentlicht jeden Tag neue Zahlen, wobei aus Hessen sonntags und montags keine Meldungen mehr kommen. Dies gibt zu Wochenanfang ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Zahlen wieder. In den Schulen finden keine regelmäßigen Tests mehr statt. Daher ist es schwierig, sich an diesen Zahlen noch zu orientieren. Ich habe sie weiterhin im Nachrichtenüberblick mit drin und war am überlegen, sie rauszunehmen. Tatsächlich antwortenen mir 33 Prozent, dass sie noch auf die Inzidenzen schauen, während 67 Prozent äußerten, dass sie kein Interesse mehr daran haben. Sie würden keine Aussagekraft mehr besitzen. Da es dennoch 1/3 der Menschen interessiert, werde ich die Zahlen weiter mit nennen.
Zum Ende:
Ich danke euch für eure Reaktionen auf meine Anfrage nach Gesprächspartnern zur Inklusion. Ich hoffe, im Juni die ersten Artikel dazu veröffentlichen zu können.