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Regeneration und Rückverbindung

Ich habe zum ersten Mal vier Wochen Urlaub gemacht. Vier Wochen raus aus dem Alltag. Zeit für mich und meine Seele. Was für ein Geschenk!

Und ja, es war ein Geschenk. Ein Geschenk an mich selbst. Es war wie eine kleine Auszeit. So wertvoll und so notwendig. Auch wenn ich in den letzten zwei Jahren bereits viel in meinem Leben verändert habe und mein Leben längst nicht mehr so dicht und stressig ist wie vor der Pandemie, so war ich doch wieder ganz im Aktivitätsmodus gelandet und die Yang-Energie hatte Überhand genommen.

Ich habe viel darüber nachgedacht, warum das so war. Warum werde ich immer wieder zur Macherin und versuche mein Leben mit aller Kraft zu organisieren, statt dass ich es einfach geschehen lasse? Ich mag diesen Zustand selbst nicht, und ich stresse damit andere Menschen, die sehr bedeutsam für mich sind. Und dann merke ich es dadurch, dass ich auf immer mehr Widerstand stoße und diese Menschen auf Distanz gehen.

Die vier Wochen Auszeit waren gut, um Antworten für mich selbst zu finden. Ich liebe den Zustand, wenn sich meine Yin-Energie so richtig ausdehnt und ich ganz in meiner Weiblichkeit ankomme. Dann kann ich loslassen, mich anschmiegen und fallen lassen und einfach mit dem gehen, was ist. Hier an meinem Retreat-Ort auf La Gomera konnte ich das sehr gut. Und über die Zeit von vier Wochen fühle ich den Unterschied so intensiv und stark, dass mir mein Yang-Überschuss von vor meinem Urlaub noch viel unangenehmer vorkommt als ich es in dem Zustand selbst empfunden habe. Und ich fühle, dass es so unnötig war, in diese Aktivität zu gehen. Denn hier brauchte ich nichts davon, und alles hat sich traumhalft gefügt. Wie von selbst ist alles zu mir gekommen. Und das was passiert ist, war stets genau das richtige.

Es geht also wieder einmal um Vertrauen und Zutrauen. Es ist immer wieder das kleine Mädchen, das sich nicht traut und sich fragt, ob es vertrauen kann. Und es ist immer wieder das kleine Mädchen, das sich wünscht, das ich es an der Hand nehme, damit es sich endlich ganz ins Leben stürzen kann. Denn es bringt die Kreativität, die Verspieltheit und die Unvoreingenommenheit mit, die mir genau in dem Moment fehlt, wenn ich seine Selbstzweifel spüre. Und die Selbstzweifel sind wirklich nicht nötig. Ich kann vertrauen. Und ich vertraue. Mein neues Mantra. So einfach, so kurz und so bedeutend.

Was war hilfreich, dass ich es so stark spüren konnte. Es war sicherlich die Zeitspanne von vier Wochen, die es mir erlaubt hat, ganz runterzufahren und dann nach zwei Wochen weitere zwei Wochen vor mir zu haben, um in diesem runtergefahrenen Zustand zu verweilen. Es war sicherlich auch dieser besondere Ort im Süden von La Gomera. Denn die Finca Argayall ist seit dem Felssturz von 2020 wirklich sehr abgeschieden. Es gibt nur einen nicht ungefährlichen Fußweg oder den Weg übers Meer, um in den Ort zu kommen. Wenn ich hier bin, bin ich also hier. Dann verlasse ich den Ort wenig, bin ganz hier und habe wenig Ablenkung. Und es war sicherlich der 14tägige Massagekurs, an dem ich in der ersten Hälfte meines Aufenthalts teilgenommen habe. Denn bei der Massage ging es genau um Zutrauen und Vertrauen und um die Präsenz, die durch Zutrauen und Vertrauen für den Massagepartner spürbar ist.

Ich habe das Gefühl, dass ich in den vier Wochen ein neuer Mensch geworden bin. Ich bin sicherlich noch immer dieselbe Frau. Aber ich fühle anders und bin anders bewusst. Ich bin wieder mit mir verbunden.  In vollem Vertrauen. Ich spüre, dass zu Hause ein anderes Leben auf mich wartet. Nicht ganz anders, weil ich mich von nichts trennen muss und keine bedeutenden Entscheidungen anstehen. Aber eben doch anders, weil ich ganz gelassen auf mein Leben blicken kann. Weil ich gerade wieder ganz deutlich sehe, was ich alles habe. Und weil ich spüre, dass es gerade so richtig fließt und ich nichts anderes zu tun brauche als mitzufließen.

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