#DerApothekerInformiert - Teil 410

Heuschnupfeninfos

Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine Allergie vom Typ I. I für 1.

Etwa 90 Prozent aller Allergien gehören zu diesem Typ. Man bezeichnet sie auch als Soforttyp-Allergie, weil die allergischen Symptome sehr schnell nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten.

Den Erstkontakt mit dem Allergen (Antigen) bekommt man bei der Typ-I-Allergie nicht mit, da keinerlei Symptome auftreten.

Die Antigene binden dabei an B-Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören.

Diese Bindung aktiviert die B-Lymphozyten, was zur Folge hat, dass sie sich weiter zu Plasmablasten entwickeln und schließlich zu Plasmazellen werden.

Plasmazellen können sich dann nicht mehr teilen.

Die Plasmazellen, aber auch schon die Plasmablasten, setzen die für das jeweilige Antigen spezifischen Antikörper frei.  IgE-Antikörper.

Diese IgE-Antikörper setzen sich dann zum Beispiel an der Oberfläche von Mastzellen fest, die überall im Körper vorkommen - vor allem aber in den Schleimhäuten.

Beim erneuten Kontakt mit diesem Allergen kommt es zur Kreuzvernetzung.

Bei der Kreuzvernetzung bindet ein Antigen nicht an eines, sondern gleich an zwei IgE-Antikörper, die sich auf je einer Mastzelle befinden.

So werden zwei Mastzellen durch das Antigen miteinander vernetzt und angeregt, was dazu führt, dass sie unter anderem Histamin freisetzen.

Das Histamin bindet dann an die Histaminrezeptoren und löst daraufhin sofort eine Reaktion aus.

Die häufigsten Auslöser für Heuschnupfen stellen Birken-, Hasel- oder Erlenpollen dar, die hauptsächlich im Frühjahr blühen.

Dummerweise könnte dieser lästige Heuschnupfen auch noch einen Etagenwechsel vollziehen.

Etagenwechsel bedeutet, dass die allergiebedingte Entzündung von den oberen Atemwegen nach unten in die Bronchien wandert. Dadurch kann  sich ein allergisches Asthma ausbilden.

Um das zu verhindern, sollte man versuchen, den Allergenen möglichst aus dem Weg zu gehen. Da das selten möglich ist, sollte eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden.

Dabei handelt es sich um eine auf das Allergen angepasste Immuntherapie. Man behandelt damit also die Ursache der Allergie, indem man das Allergen in regelmäßigen Abständen in niedrigen Dosen verabreicht.

Das Immunsystem soll auf diese Weise nach und nach an das Allergen gewöhnt werden. Dadurch können die Heuschnupfen-Symptome reduziert werden oder sogar ganz ausbleiben.

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