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Gewalt an Schulen offensiv und mutig begegnen

Der Kollege Matthias Iken, stellvertretender Chefredakteur beim Hamburger Abendblatt, hat heute im Rahmen seines täglichen Newsletter einen Vorfall thematisiert, der sprachlos macht. Am Donnerstagnachmittag hatte ein Stadtteilpolizist in Eimsbüttel den Streit zwischen zwei Jugendlichen schlichten wollen. Dabei wurde der Beamte massiv angegriffen. Unter den Angreifern waren auch Schüler der Ida-Ehre-Schule. Zwölf Peterwagen waren eingesetzt, um den bereits am Boden liegenden Polizisten zu retten und die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Für die Schule besonders bitter, denn sie sieht eine antidiskriminierende Grundhaltung von allen an Schule beteiligten mitgetragen.

Das es sich bei solchen Übergriffen im Schulalltag nicht um einen Einzelfall handelt, lässt ein Vorfall aus der letzten Woche in einer Hamburger Grundschule südlich der Elbe vermuten. Nur wenige Tage nach der Einschulung in der ersten Klasse herrschte Aufregung bei einigen Eltern. Ihre Kinder hatten sich weinend zurückgezogen, wollten nicht mehr in die Schule gehen. Eigentlich wollten sie sich auch nicht den Eltern öffnen. Und das hatte einen Grund. Die Eltern berichteten davon, dass Mitschüler der sechs- und siebenjährigen sie schlugen, Dinge verlangten und mit ihren großen Geschwistern drohten, die ebenfalls in die dritten Klassen dieser Schule gingen.

Die Eltern suchten den Kontakt zur Schule im Stadtteil Hausbruch, wollten das Thema im Elternabend besprechen. Die Lehrkräfte rieten davon ab, sahen offenbar keine Notwendigkeit. Der Druck, der auf den Eltern haftete wurde nach Schilderung mehrerer Beteiligter offenbar von der Schule nicht erkannt. Es klingt eben zu aberwitzig, wenn Erstklässler in der Schule Kloppe verteilen. Selbst die Intervention einer an der Schule beschäftigten Gewaltpädagogin wurde beschwichtigt.

Gewalt, davon bin ich überzeugt, darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Das gehört solange auf die Tagesordnung, bis die Friedenspfeife raucht.

Wer Hilfe sucht, kann sich an bewährte strukturelle Einrichtungen wenden.

An nahezu jeder Polizeiwache in Hamburg gibt es einen „Cop4you“. Die „Cop4U“ sind Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die den Schulen fest zugeteilt sind und im Rahmen der polizeilichen Zuständigkeiten als erste Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es die Beratungsstelle Gewaltprävention (Hamburger Straße 129, 22083 Hamburg), die Beratung und Unterstützung bei allen Fragen um Gewalt und Konflikten an Hamburger Schulen bietet. Hier finden auch Lehrkräfte die Möglichkeit einer Fortbildung auf diesem Gebiet. Der Kontakt kann auch per E-Mail (Öffnet in neuem Fenster) oder Telefon (040) 428 63 – 7020 aufgenommen werden. In Hamburgs Süden ist auch die Gewaltpädagogin Yvonne Petrich jederzeit bereit, beratend zur Seite zu stehen. Kontaktaufnahme per E-Mail: Yvonne.Petrich@outlook.de (Öffnet in neuem Fenster).

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